PV-Anlagen: Potenziale für Biodiversität
Eine reichhaltige Artenvielfallt ist eine entscheidende Voraussetzung für das Leben auf dieser Erde. Eine hohe biologische Vielfalt macht unser Ökosystem robust gegen schädliche Einflüsse wie den Klimawandel. Biodiversität ist deshalb im wahrsten Sinne des Wortes „lebensnotwendig“.
Der Artenschwund schreitet aber voran. Laut dem Weltbiodiversitätsrat (IPBES) ist jede achte Art vom Aussterben bedroht. Dies ist auch wirtschaftlich besorgniserregend. Schätzungen des IPBES zufolge könnte eine Untätigkeit beim Schutz der biologischen Vielfalt bis 2050 mindestens sieben Prozent des globalen Bruttoinlandsprodukts kosten.
Photovoltaik-Freiflächenanlagen sind eine Möglichkeit, intensiv genutzte Agrarflächen ökologisch aufzuwerten. Sie bieten große Potenziale für einen aktiven Beitrag zum Artenvielfalt-Erhalt. Einerseits liefern sie CO₂-freie Energie und tragen damit zum Klimaschutz bei. Der Klimawandel spielt eine große Rolle beim Artensterben, weil Wälder in Hitzesommern vertrocknen und Tiere ihre Habitate verlieren. Aber auch die Erhöhung des Meeresspiegels wirkt negativ: Bei Überflutungen fehlt landbewohnenden Arten Lebensraum. Andererseits eignet sich ein Solarpark hervorragend für die biodiverse Ausbreitung von Fauna und Flora.
Im Gegensatz zu einer von Monokulturen geprägten Landwirtschaft hat die Natur hier die Möglichkeit, sich mindestens zwanzig Jahre lang ungestört – ohne Einsatz von Dünger oder Unkrautvernichtungsmittel – zu entwickeln und auszubreiten. So können kleine Inseln der Biodiversität entstehen, auf denen zugleich auch klimafreundlicher Strom erzeugt wird – eine klare Win-Win-Situation! Ein Solarpark ist auch für die Tierwelt von großem Wert. Hier findet sie Nahrung und Unterschlupf zugleich.
Je größer die Pflanzenvielfalt, desto mehr Arten siedeln sich an: Das gilt für Insekten, Vögel, Reptilien und Amphibien ebenso wie für Weichtiere, Spinnen und Säugetiere. Mehr ist hier tatsächlich mehr. Sorgfältige Planung, betriebsbegleitende Grünpflege und intelligentes Monitoring sind das A und O für nachhaltige Biodiversität. Welche Beschaffenheit hat der Boden? Wie wurde er genutzt? Was sind heimische Pflanzen? Dies sind nur einige zu untersuchende Fragen. Erst dann kann man einen Managementplan entwickeln. Die Biodiversitätskrise fordert Engagement für ein ökologisches Flächenmanagement. Auch Investoren können Gutes tun: Jeder Euro, der als Investition in Erneuerbare Energien fließt, wirkt mindestens doppelt, mit guter Rendite und zum Wohle der Umwelt.
Autoren: Tanja Van den Wouwer In Verbindung stehende Artikel:
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