Gut für Anleger: eine gerechte Gesellschaft
Die Verantwortung, Menschenrechte zu respektieren, tragen nicht nur Staaten, sondern ist auch eine Erwartung an Unternehmen und Investoren. Seit der offiziellen Verabschiedung der UN-Leitprinzipien für Wirtschaft und Menschenrechte im Jahr 2011 sind die Erwartungen von Stakeholdern an Unternehmen stetig gewachsen. Diese Verantwortung umfasst auch Kriterien für Vielfalt, Chancengerechtigkeit und Integration (Englisch: Diversity, Equity & Inclusion, DEI), die in der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte und bei der Internationalen Arbeitsorganisation (ILO) verankert sind.
Neben dieser normativen Begründung gibt es weitere Argumente: DEI-Ansätze stehen im Einklang mit der Selbstverpflichtung der PRI-Unterzeichner, im besten langfristigen Interesse ihrer Begünstigten zu handeln. Auf der systemischen Ebene hängt die Rendite der Investoren von der gesamtwirtschaftlichen Leistung und gut funktionierenden Märkten ab, was wiederum von der Fähigkeit der Investoren und Unternehmen abhängt, potenzielle systemische Probleme kritisch zu bewerten und nachhaltige Ergebnisse zu honorieren. Eine sinnvolle Auseinandersetzung mit DEI-Kriterien kann eine gerechtere, ausgewogene und faire Gesellschaft fördern, in der sich alle beteiligen und mit ihren Talenten einbringen und damit auch zu langfristiger Produktivität und Wirtschaftswachstum beitragen. Auf Unternehmensebene kann eine sinnvolle Umsetzung von DEI-Initiativen das Engagement der Mitarbeiter verbessern, Talente anziehen sowie Investitionsentscheidungen durch mehr Verständnis für die Vielfalt der Begünstigten verbessern.
Es ist aber noch ein weiter Weg, bis sich DEI in der gesamten Geschäftswelt durchsetzen. Die DEI-Ansätze stoßen nach wie vor auf Hürden, sowohl wegen ideologischen Widerstands als auch kurzfristiger Betrachtungen. Auch bei der strategischen Kohärenz von DEI-Maßnahmen gibt es oft Verbesserungspotential.
Da Regierungen Gesetze einführen, die einen umfassenden gesellschaftlichen Mehrwert von unternehmerischen Tätigkeiten befördern sollen, wächst der Druck, DIE-Maßnahmen zu ergreifen. Anleger können ihre Investitionsentscheidungen, ihre „Stewardship“-Ansätze und ihre politischen Interaktionen als Hebel nutzen, um DEI sowohl als politisches Prinzip zu fördern wie auch als konkreten Geschäftsansatz. PRI betreibt ein DEI-Programm für die Organisation selbst; zudem gibt es entsprechende Arbeiten mit und zwischen den Unterzeichnern und Investoren, um integrative Unternehmenskulturen und Geschäftsmodelle zu fördern. Auf der PRI-Website finden sich Fallstudien für die Einbeziehung von DEI in die Anlagepraxis.
Autoren: Remi Fernandez und Dustin Neuneyer In Verbindung stehende Artikel:
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