Standards für Transparenz und Skalierung
Impact Investing ist neben ESG das Investment Buzzword des Jahres. Wie soll ein großer Asset Owner sich dazu verhalten? Wie immer wird auch hier ein Portfolio-Approach anzuraten sein. Denn die Arten von Investments, die auf soziale oder ökologische Verbesserungen abzielen, variieren ebenso wie das Finanzanlagespektrum insgesamt. Auch hier gibt es niedrig rentierliche – mit niedriger „Wirkungsrendite“ verbundene – und hoch-rentierliche – mit hohen Impact Effekten einhergehende – Anlagemöglichkeiten. Am einen Ende des Spektrums rangieren liquide, oft „neu verpackte“ Produkte mit herkömmlichen Strukturen. Am anderen Ende eher illiquide, langlaufende, eventuell strukturierte Produkte, oft auch mit Mezzanine- oder Eigenkapitalcharakter, oft mit zugrundeliegenden Assets in Entwicklungsmärkten oder in Bereichen von hoher sozialer Relevanz. Aufgrund der Nachfrage und der relativ jungen Branche wird – mehr als bei konventionellen Investments – das Nadelöhr die Auffindung von Assets hoher Qualität bleiben. Damit meinen wir nicht nur, dass sie auf der idealen Risiko-/Rendite-/Impact-Kurve liegen, sondern vielmehr dass das Wirkungsversprechen erreicht, gemessen und berichtet werden kann – nicht nur um den Anforderungen der Anleger, sondern auch den steigenden Vorgaben der Regulatoren (Stichwort: EU Taxonomy) gerecht werden zu können. Hier sind die Berichterstattung an sich, ebenso wie die zugrundeliegenden Prozesse und Governance-Strukturen eines Investitionsvehikels zentral, um die Transparenz und Glaubwürdigkeit der Berichterstattung von Wirkungsindikatoren wie zum Beispiel Einsparung von CO₂ oder Beschäftigungsförderung zu sichern.
Mit der gestiegenen Anzahl an Akteuren im Markt benötigen wir gemeinsame Standards, die nicht nur einem „Impact-Washing“ vorgreifen, sondern auch das Investieren erleichtern. Deshalb sind Initiativen wie die Operating Principles for Impact Management (OPIM) extrem wichtig. Mit mittlerweile mehr als 100 Unterzeichnern setzen die OPIM marktweite Standards zur Integration von Impact in Investmentprozesse. Wir bei Finance in Motion in Frankfurt, als reiner Impact Asset Manager mit 2,3 Milliarden Euro Assets under Management einer der größeren Anbieter am „High Impact“-Ende des Spektrums, sehen uns hier spannenden Aufgaben gegenüber: nicht nur gute Assets zu finden sondern auch die Sichtbarkeit und Zuverlässigkeit der Wirkungsrendite für unsere Anleger ständig zu erhöhen und Standards im Impact-Investing-Markt kontinuierlich zu stärken.
Autoren: Florian Meister In Verbindung stehende Artikel:
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