20. November 2013

Eine gute Übung, um Betriebsblindheit zu vermeiden

Für die Kapitalanlagen der VKPB und der KZVK stehen zwei Namen: Dr. Wolfram Gerdes und Dr. Peter-Henrik Blum-Barth. Mit beiden Einrichtungen gewannen sie 2013 einen portfolio Award. Im Interview blicken sie zurück.

Sie haben in diesem Jahr in den beiden Kategorien „Bestes Versorgungswerk“ und „Beste Pensions­kasse/Zusatzversorgungskasse“ gewonnen. Was hat Sie zur Teilnahme an den portfolio Awards bewogen? 
Die Finanzkrise zwang alle Versorgungswerke und Pensionskassen dazu, ihre Beitrags- und Leistungsstruktur sowie ihre Asset-­Allokation neu zu adjustieren. Das Interesse praktisch sämtlicher Stakeholder – insbesondere der Aufsichtsgremien, Trägerunternehmen, Regulatoren und Wirtschaftsprüfer – hat spürbar zugenommen.
In diesem Umfeld haben wir unsere Prozesse im Anlage- und Risikomanagement überprüft und weiter optimiert. Dabei haben wir erstens unsere Ressourcen konsequent auf die Teile des Investmentprozesses mit dem größten Performance-Impact fokussiert, zweitens eine konsistente Unternehmenssteuerung für die Beamten- und Zusatzversorgung aufgebaut und drittens verstärkt Wertschöpfung internalisiert und dabei gleichzeitig Kosten reduziert. Die Teilnahme an den Awards bot für uns eine willkommene Gelegenheit zu einem qualifizierten Experten-Feedback. 
Gab es intern oder extern Resonanz auf den Gewinn der portfolio Awards? Wenn ja, in ­welcher Form? 
Ja, selbstverständlich. Die Awards wurden intern als Anerkennung für die geleistete Arbeit­ des Gesamthauses gesehen und spornen uns weiter an. Die Awards für die beste Pensionskasse beziehungsweise das beste Versorgungswerk werden im ganzen Hause als Erfolg wahrgenommen und spiegeln die Organgemeinschaft zwischen KZVK und VKPB­ Rheinland-Westfalen wider. Auch von externen Geschäftspartnern werden die Awards wahrgenommen und ­unterstreichen unseren Leistungsanspruch.
Das bereits vorhandene Vertrauen unserer Träger in uns erfährt durch die Awards eine weitere Bestätigung. Das freut uns im besonderen Maße; denn letztlich sind die uns tragenden Landes­kirchen sowie unsere beteiligten Unternehmen aus dem Raum von Kirche und Diakonie die wichtigsten „Personen“ ­innerhalb der VKPB­ und KZVK. Denn sie sind letztlich unsere Daseinsberechtigung.
Welchen Nutzen und welche unerwarteten Nebeneffekte hatte der Gewinn der beiden Awards? 
Die zweistellige Seitenanzahl an Wett­bewerbsunterlagen wurde aus einer vier­stelligen Seitenzahl diverser Einzeldokumente­ und Reports zusammengetragen. Es war eine gute Übung, die hilft, Betriebsblindheit zu vermeiden und die Außendarstellung zu ­fokussieren. Das Resultat kann im Rahmen unserer­ Öffentlichkeitsarbeit selektiv weiterverwendet werden. Durch den Gewinn der Awards nahm das Interesse auch an Teilbereichen unserer Versorgungskassen deutlich zu. Diese fördert Bereitschaft zum und Intensität im Dialog miteinander. 
Sehen Sie in den portfolio Awards einen Nutzen für die Branche der Altersvorsorgeeinrichtungen? 
Wettbewerb hilft, Effizienzgewinne zu realisieren. Doch in der ersten und zweiten Säule der Alterssicherung ist zum Beispiel durch Tarifbindung oder Standesrecht die Wahlfreiheit des einzelnen Versicherten zumindest partiell eingeschränkt. Darin unterscheiden sich diese Altersvorsorge­einrichtungen von denen der dritten Säule, den Lebensversicherungsunternehmen. Als Gegenleistung für den Verzicht auf Wahl­freiheiten spart der Versicherte Vertriebs­provisionen. Der Award gibt den Versicherten zusätzliche Sicherheit, dass die Einschränkung ihrer Wahlfreiheit keine negativen Auswirkungen­ auf die Qualität ihrer Altersversorgung hat. 
Zwei Einrichtungen, eine Verwaltung
Die KZVK und die VKPB sind als Organ­gemeinschaft organisiert. Das heißt, es gibt zwei getrennte Aufsichtsräte. Die Vorstände sowie die Querschnittsabteilungen arbeiten dagegen in Personalunion für beide Kassen. Während die Gemeinsame Versorgungskasse für Pfarrer und Kirchen­beamte mit einem Kapitalanlagebestand von rund 2,3 Milliarden Euro den Award in der Kategorie „Bestes Versorgungswerk“ gewann, dominierte die Kirchliche Zusatzversorgungskasse Rheinland-Westfalen (Anlage­volumen über sechs Milliarden Euro) in der Kategorie „Beste Pensionskasse / Zusatzversorgungskasse“ das Teilnehmerfeld. Der Marktwert der Kapitalanlagen von KZVK und VKPB wird sich zum Jahresende 2013 voraussichtlich auf neun Milliarden Euro summieren. 
Die Fragen stellte Kerstin Bendix. 
portfolio institutionell newsflash 20.11.2013/Tobias Bürger
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