Ex-Karstadt-Kaufhaus gehört nun Family Office aus Island
Es ist kein Glanzlicht in der Hamburger Innenstadt – das frühere Karstadt-Kaufhaus. Doch ein Family Office weiß vor allem den Standort zu schätzen.
Erneut wechselt eine ehemalige Signa-Immobilie in bester Innenstadtlage von Hamburg den Eigentümer: Die Cells Group (Eigenschreibweise CELLS Group) aus München hat das „Thalia-Haus“ aus der Insolvenzmasse der Signa für das in Deutschland bislang weitgehend unbekannte isländische Family Office E3 aus Reykjavik erworben.
Die Cells Group ist Projektentwickler und auch im Asset und Property Management tätig. Sie plant nach eigenen Angaben eine gemischte Nutzung der Immobilie. Der Bestandsbau mit acht Obergeschossen wurde 1982 errichtet. Sie wurde jeweils zur Hälfte als Warenhaus und als Parkhaus. Im aktuellen, noch frühen Planungsstadium sei eine Kombination aus Gastronomie, Hotel, Entertainment, Büro, Fitness und Wohnen vorgesehen.
„Mit seiner 80er-Jahre-Fassade aus Waschbeton, Sichtbeton und grauem Klinker ist das Objekt bisher kein Glanzlicht der Hamburger Innenstadt – und bietet entsprechend spannende Möglichkeiten für eine architektonische Aufwertung“, meint Norman Schaaf, Chief Development Officer der Cells Group.
Seltene Kaufgelegenheit
Offensichtlich halten die Isländer den deutschen Immobilienmarkt für hoch interessant. Dirk Ruppert, Chief Investment Officer der Cells Group, sieht die Sache so: „Nur äußerst selten bietet sich die Gelegenheit, ein Grundstück in einer derart zentralen Lage in Hamburg zu erstehen. Deswegen freuen wir uns umso mehr, dass wir nun die Gelegenheit haben, zusammen mit einem äußerst langfristig orientierten Partner ein neues Schmuckstück für die Hamburger Innenstadt zu entwickeln.“
Nach dem Umbau, dessen Abschluss für 2028 angestrebt werde, sollen etwa 20.000 Quadratmeter Mietfläche zur Verfügung stehen. Über den Kaufpreis wurde Stillschweigen vereinbart.
Zuvor hatte sich bereits die Hanse-Merkur Grundvermögen (HMG) eine seit Oktober 2023 stillstehende Projektentwicklung in der Nähe der Binnenalster erworben. Das Bauvorhaben war infolge der Benko-Pleite zum Erliegen gekommen. Auf dem Areal will HMG einen modernen Büro- und Geschäftshauskomplex entwickeln. Verkäufer des Grundstücks ist der Insolvenzverwalter der zur Signa-Gruppe rechnenden Eigentümergesellschaft, Prof. Dr. Torsten Martini von der Kanzlei Görg.
Autoren: Tobias BürgerSchlagworte: Gewerbeimmobilien | Projektentwicklung
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