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24. Januar 2024

Ehemalige DIC Asset sendet Notsignale

Die Branicks Group AG verhandelt über die Verlängerung einer Brückenfinanzierung nach dem Kauf der VIB Vermögen. Auch Gespräche mit Schuldscheinnehmern sind geplant.

Der börsennotierte Gewerbeimmobilieninvestor Branicks Group (ehemals DIC Asset) muss nach eigenen Angaben seine Finanzlage stabilisieren. Wie das hessische Unternehmen am Montag (22.1.) mitteilte, werden Verhandlungen mit den Darlehensgebern der noch in Höhe von 200 Millionen Euro „valutierenden Brückenfinanzierung für den im Jahr 2022 vollzogenen Erwerb ihrer Anteile an der VIB Vermögen AG“ geführt. Zudem werde Branicks auch die „Schuldscheinnehmer in 2024 fällig werdender Schuldscheindarlehen über insgesamt 225 Mio. Euro zu Verhandlungen einladen“. Insgesamt geht es um Verbindlichkeiten in Höhe von 425 Millionen Euro.

Die ehemalige DIC Asset aus Frankfurt am Main strebt in den Verhandlungen mit den Darlehensgebern der Brückenfinanzierung an, „neben einer vorläufigen Aussetzung bestimmter Kreditbedingungen und zeitnah zu erfüllender Zahlungsverpflichtungen eine Laufzeitverlängerung zu vereinbaren“. Ziel der mit den Schuldscheinnehmern aufzunehmenden Verhandlungen sei ebenfalls eine Laufzeitverlängerung.

Maßnahmen zur Stabilisierung der Finanzlage veranlasst

Branicks leidet eigenen Angaben zufolge unter der „länger als erwartet andauernden Stagnation am Transaktionsmarkt“. Daher sehe sich der Vorstand „mit Rücksicht auf die kurz- und mittelfristigen Fälligkeiten unter den bestehenden Finanzierungen zu Maßnahmen zur Stabilisierung der Finanzlage veranlasst“. In diesem Zusammenhang beabsichtigt das Unternehmen, die Dividende für 2023 zu streichen.

Der Vorstand prüfe und verfolge aktuell zudem weitere Maßnahmen zur Stärkung der Liquidität und Entschuldung. Vorstandschefin Sonja Wärntges beobachtet derweil eine sich „abzeichnende Stabilisierung im Immobilienumfeld“. Diese mache „Hoffnung auf eine Aufhellung der Rahmenbedingungen im Jahresverlauf 2024“.

Die Anleger haben auf die Nachricht vom Montag mit Verkäufen reagiert. Aktuell notiert die Aktie der Branicks Group bei zwei Euro. Seit November hat sich der Kurs halbiert. Noch Anfang 2022 notierte das Papier bei mehr als 15 Euro. Die Marktkapitalisierung beträgt inzwischen nur noch 167 Millionen Euro. Infolge des sinkenden Anlegerinteresses musste Branicks im vergangenen Jahr das Nebenwertesegment S-Dax verlassen.

Die frühere DIC Asset hatte sich im März 2022 die Mehrheit am bayerischen Rivalen VIB Vermögen gesichert. Medienberichten zufolge hatten 15 Prozent der VIB-Aktionäre damals das Angebot über 51 Euro je Aktie angenommen, 36 Prozent habe DIC Asset parallel am Markt zugekauft. Die VIB-Aktie notiert derzeit bei 13,80 Euro. Die RAG-Stiftung ist einer der größten Aktionäre von Branicks. Sie hält zehn Prozent des Aktienkapitals (Stand: August 2023).

Branicks hatte die 500 Millionen Euro große Finanzierung für die VIB Vermögen Berichten zufolge vergangenes Jahr um 300 Millionen Euro getilgt. Die Fälligkeit für den Restbetrag von 200 Millionen Euro hatte die Gesellschaft bis August 2024 verlängert.

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