DVFA-Umfrage: „Trump-Dollar“ eher stärker als schwächer
Dollar, Dax und Bunds. Was deutsche Investmentprofis für 2025 erwarten, zeigen die Ergebnisse einer aktuellen Umfrage.
Nach zwei ungewöhnlich guten Kapitalmarktjahren sind die Erwartungen der Mitglieder der Deutschen Vereinigung für Finanzanalyse und Asset Management (DVFA) für 2025 nun gedämpft. Das zeigt die Ende November durchgeführte „Monatsumfrage“ der DVFA unter ihren rund 1.400 Verbandsmitgliedern.
Bei den langfristigen Umlaufrenditen in Deutschland sehen die meisten Teilnehmer für das kommende Jahr keine große Bewegung beziehungsweise nur einen geringen Anstieg: Jeweils rund ein Viertel der Antworten schätzt den „10-Jahres-Bund“ (aktuell: 2,09 Prozent) Ende 2025 auf Werte zwischen 2,00 bis 2,25 Prozent oder 2,25 und 2,50 Prozent. Für mehr als jeden fünften Teilnehmer steigen die Umlaufrenditen über 2,5 Prozent. Etwas mehr als ein Viertel der Teilnehmer erwartet, dass sie unter 2,00 Prozent fallen.
Während der Umfrage im November überwogen für 2025 die Dax-Optimisten leicht: Mehr als 42 Prozent der Umfrageteilnehmer sehen den deutschen Leitindex bis Ende nächsten Jahres über 20.000 Punkten, vier Prozent höher als 22.000 Punkte. Ein Drittel der Antworten ist mit unter 19.000 Punkten bis Ende 2025 zum DAX eher pessimistisch.
Einschätzungen zum „Trump-Dollar“
Die Frage nach dem Dollar-Euro-Wechselkurs bis zum Jahresende 2025 beantwortet eine Zweidrittel-Mehrheit von 66 Prozent der Befragten mit einer anhaltenden Dollarstärke: Entgegen manchen früheren Prognosen sehen sie einen Kurs von unter 1,05 Dollar je Euro am Ende des ersten Kalenderjahres der US-Präsidentschaft von Donald Trump. Elf Prozent rechnen im Gegenteil mit einer Abschwächung des Dollars auf mehr als 1,10 Dollar je Euro. Was das für die künftige Handelspolitik und Leistungsbilanz der USA sowie die Zinspolitik der Fed bedeutet, bleibt jedoch vorläufig eine ebenso spannende wie offene Frage, heißt es bei der DVFA.
Die größten Unsicherheitsfaktoren 2025 sind geoökonomische
Auf die Frage nach den größten Unsicherheiten im kommenden Jahr waren bis zu drei Antworten möglich. Bezogen auf die Gesamtheit aller Antworten dominierten die Faktoren Geopolitik (34 Prozent) sowie konjunkturelle Risiken (25 Prozent). Dahinter rangierten eine mögliche Verschuldungskrise (15 Prozent), Inflation (13 Inflation) und eine drohende soziale Spaltung der Gesellschaft (acht Prozent). Extremwetterereignisse kamen mit drei Prozent der Antworten auf den letzten Platz.
Bei der Formulierung der sechs vorgegebenen Antwortmöglichkeiten und der siebten Kategorie „Andere Unsicherheitsfaktoren“ (zwei Prozent) wurde unterstellt, dass sowohl sehr seltene Event-Risiken als auch die mit der neuen amerikanischen Präsidentschaft verbundenen Unwägbarkeiten als Ingredienzien in allen genannten Unsicherheiten enthalten und damit gewissermaßen „endogen“ sind, so die DVFA.
„Die beiden letzten Jahre verliefen für die Kapitalmarktteilnehmer besser als erwartet. Daher ist es vernünftig, jetzt erst einmal Atem zu holen und die Erwartungen für das nächste Jahr vorsichtig seitwärts zu richten“, resümiert Ingo Mainert den Kapitalmarktausblick 2025 der DVFA Investment Professionals, und er fügt hinzu: „Angesichts der bekannten historischen Renditen und der wohl langfristig günstigen Aussichten für Aktien sind die bisherigen, allenfalls zaghaften Verbesserungen in der Rentenpolitik umso bedauerlicher. Nun bleibt nur zu hoffen, dass die nächste Bundesregierung hier die ‚Rentenwende‘ schafft! Die geht wohl nur mit mehr privatem Aktienkapital.“
Autoren: Tobias BürgerSchlagworte: Aktien | Generationenkapital | Staatsanleihen | Zweites Betriebsrentenstärkungsgesetz (BRSG II)
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