Durchwachsene Bilanz der Höchster Pensionskassen
Stabile Rendite der alten Kasse, leichter Rückgang bei der neuen.
FRANKFURT – Die Bilanz der Höchster Pensionskassen (HPK) für 2010 ist durchwachsen. Wie aus dem aktuellen Geschäftsbericht hervorgeht, blieb die Nettorendite der „alten“ Kasse konstant bei 4,5 Prozent, während die Rendite der „neuen“ Kasse sich um 0,1 Prozent auf ebenfalls 4,5 Prozent verringerte.
Die alte HPK versichert Mitarbeiter des ehemaligen Höchst-Konzerns (heute: Sanofi-Aventis) und hält ein Vermögen von 6,2 Milliarden Euro. Die neue HPK wurde 1998 gegründet und verfügt über 669,2 Millionen Euro.
Wie 2008 und 2009 scheute die neue HPK im Jahr 2010 den Aktienmarkt, obwohl manche Märkte – Deutschland und die USA etwa – gut liefen. Die Begründung laut Geschäftsbericht: „Um ihren Mitgliedern nachhaltige und attraktive Leistungen zu bieten, verfolgt die Pensionskasse eine vorausschauende und konservative Kapitalanlagepolitik. Die Schwerpunkte der Vermögensanlagen liegen bei Immobilienanlagen, Immobilienfinanzierungen, festverzinslichen Namenspapieren und Schuldscheindarlehen.“
Das Niedrigzinsumfeld drückte das Ergebnis für 2010. Allerdings: Mit einer Rendite von 4,5 Prozent blieb die neue Kasse oberhalb ihrer Garantiezinsen, die je nach Tarif zwischen 2,25 und vier Prozent betragen.
Statt in Aktien zu investieren, setzte die neue HPK 2010 wie angekündigt auf Immobilien (siehe frühere Meldung). So erhöhte sich der Anteil an Grundstücken von 7,2 auf 8,3 Prozent. Der Anteil an Hypotheken- beziehungsweise Grundstücksdarlehen wurde noch mehr aufgestockt, und zwar von 4,4 auf 9,4 Prozent des Vermögens. Die neue HPK war ferner zu 79 Prozent in Anleihen investiert (Vorjahr: 83 Prozent) sowie zu 2,7 Prozent in Cash.
_Die alte Kasse erhöht die Immobilienquote doch nicht
Anders als angekündigt hatte die alte HPK 2010 die Immobilienquote nicht erhöht. Der Grundstücksanteil verringerte sich von 7,2 auf 6,9 Prozent des Vermögens. Der Anteil an Hypothekenforderungen ging von 4,3 auf 3,9 Prozent zurück.
Dafür stieg der Bondanteil um zwei Prozentpunkte auf 86 Prozent, während der Anteil an Aktien und nicht verzinslichen Papieren bei 2,2 Prozent konstant blieb. Mit ihrer Performance 2010 zeigte sich die alte Kasse zufrieden. Zwar hätten die niedrigen Zinsen das Ergebnis belastet, doch sei eine „ausreichende Rendite“ erwirtschaftet worden.
Für das laufende Jahr ist die neue HPK dem Geschäftsbericht zufolge etwas optimistischer als die alte Kasse. Während die neue Einrichtung demnach von einer „positiven Entwicklung“ bei der Nettorendite ausgeht, erwartet die alte Kasse eine „stabile Rendite“ für 2011. Die überbetriebliche Einrichtung sieht zudem Zuwächse beim Geschäftsvolumen und Versicherungsbestand, da beispielsweise in der Chemieindustrie eine neue tarifliche Regelung zur betrieblichen Altersversorgung beschlossen wurde.
Ende 2010 hatte die neue HPK, die sich an die Chemie-, Metall-, und Elektroindustrien sowie den Handel richtet, einen Versicherungsbestand von 149.145 Verträgen. Hiervon waren 3.516 in der Leistungsphase. Der Versicherungsbestand der alten HPK betrug 126.023, davon 52.282 in der Rentenphase. Ende 2011 soll die alte Kasse für Neueintritte geschlossen werden.
portfolio institutionell newsflash 27.07.2011/jan/gor
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