DPG springt auf den Nachhaltigkeitszug

Immer mehr institutionelle Investoren entdecken das Thema Nachhaltigkeit für sich und beziehen soziale, ethische und ökologische Kriterien in ihre Kapitalanlagepolitik mit ein. Auf der Liste der Asset Owner, die die Principles für Responsible Investment (PRI) der UN unterzeichnet haben, finden sich inzwischen 15 Namen, darunter auch Altersvorsorgeeinrichtungen wie die BVK, die Sparkassen-Pensionskasse, die Metall-Rente und das WPV. Aber nicht nur die Investorenseite springt auf den Nachhaltigkeitszug auf, sondern auch Consultants und Anbieter. Und so hat nun auch die Deutsche Performancemessungsgesellschaft (DPG) dieses Thema für sich entdeckt. In ihren Portfolioanalysen sollen künftig auch Nachhaltigkeitskriterien berücksichtigen werden. Um Zugang zu dieser Thematik zu bekommen, will die DPG aber keine eigene Expertise aufbauen. Vielmehr wurde eine Kooperation mit Oekom Research vereinbart. Für die Zusammenabreit bedarf es laut der Nachhaltigkeits-Rating-Agentur noch einiger weniger Anpassungen, die in den kommenden Tagen umgesetzt sein sollen.
Neben der bisher üblichen Performancemessung sollen den mehr als 180 DPG-Kunden mit ihren insgesamt mehr als 6.000 Portfolios in Kürze auch Informationen zur Nachhaltigkeitsqualität ihres Portfolios zur Verfügung stehen. Dazu gehören unter anderem Daten zum Nachhaltigkeits-Rating der Emittenten in den Portfolios sowie Informationen über Kontroversen bei anerkannten Ausschlusskriterien, beispielsweise die Produktion von Rüstungsgütern oder Verstöße gegen anerkannte Menschen- und Arbeitsrechte. Wie es hieß, soll der Vergleich mit Benchmarkindizes und anderen Portfolios die Einordnung der eigenen Nachhaltigkeitsqualität ermöglichen. Das Angebot ist nach Umfang und Tiefe der bereitgestellten Informationen gestaffelt. Einige grundlegende Informationen zur Nachhaltigkeitsqualität der Portfolios stehen den DPG-Kunden in einer Einführungsphase kostenlos zur Verfügung. Über die Preise für die detaillierten Informationen war nichts in Erfahrung zu bringen.
„In den vergangenen Jahren haben Fragen unserer Kunden zu nachhaltigen Investments stetig an Bedeutung gewonnen. Auch durch die Kooperation mit Oekom Research sind wir nun in der Lage, diese fundiert beantworten zu können. Die Analysen bieten unseren Kunden zentrale Informationen
über die nachhaltigkeitsbezogenen Chancen und Risiken ihres Portfolios“, erklärte Hans G. Pieper, Geschäftsführer der DPG. „Die Integration unserer Daten in die Auswertungen der DPG ermöglicht es den Kunden, sich auf einfache Weise einen Eindruck von der Nachhaltigkeitsqualität ihrer Kapitalanlagen zu machen. Die Analysen legen die Grundlage für eine erfolgreiche Integration von Nachhaltigkeitsaspekten in das Portfolio-Management“, sagte Till Jung, Director Business Development bei Oekom Research.
Dies ist nicht die erste Zusammenarbeit dieser beiden Häuser. Im vergangenen Jahr führte man gemeinsam eine Studie über die Wirkung von Nachhaltigkeitskriterien auf das Rendite- Risiko-Verhältnis durch. Diese ergab eine Outperformance von 50 Basispunkten pro Jahr für ein nachhaltig gemanagtes gegenüber einem konventionell gemanagten Portfolio. Im Zeitraum vom 31. Dezember 2004 bis 31. Dezember 2011 erreichte das Oekom Prime Portfolio Large Caps eine kumulierte Rendite von 30,90 Prozent. Der MSCI World-Total-Return-Index kam auf eine kumulierte Rendite von 26,80 Prozent. „Das Oekom Prime Portfolio Large Caps erzielte damit im Betrachtungszeitraum eine um 4,1 Prozentpunkte oder 15,30 Prozent bessere Rendite,“ so Hans G. Pieper, Geschäftsführer der DPG. Pro Jahr betrug die Rendite für das Oekom-Portfolio 3,9 Prozent, für den MSCI-Index 3,4 Prozent. Mehr zu der Studie finden Siehier.
portfolio institutionell newsflash 30.10.2013/ Kerstin Bendix