Asset Manager
22. November 2017
Die Tücken beim Rebalancing
Analysen empfehlen weniger häufig und weniger vorhersehbar zu Rebalancieren. Dann wären über 20 Jahre die Renditen um drei Prozent höher gewesen.
Rebalancing-Maßnahmen, also das Zurücksetzen der Allokation auf die Strategische Asset Allocation, sind in angelsächsischen Ländern ein wichtiges Instrument für das Risikomanagement. IPE berichtet von Analysen des Asset Manager Kempen und des Fiduciary Manager PGGM, die ein selteneres und zu weniger vorhersagbaren Zeitpunkten durchgeführtes Rebalancing ratsam erscheinen lassen.
Ivo Kuiper, Kempens Head of Asset Allocation, hat analysiert, dass ein Wechsel von einer monatlichen zu einer vierteljährlichen Rebalancierung zu einer Mehrrendite von bis zu drei Prozent über 20 Jahre führt. „Häufiges Rebalancing ist deutlich nachteilig, da relativ niedrige Kosten sich langfristig betrachtet deutlich bemerkbar machen“, so Kuiper zu IPE. Laut Kuiper sind einige Pensionsfonds bereits zu einem vierteljährlichen Rebalancing übergegangen. Nur alle zwölf Monate die Allokation wieder auf Start zu setzen, wäre in vielen Fällen aber noch besser. Sich durch die längere Periode ergebende Ungleichgewichte würden durch die geringeren Transaktionskosten mehr als aufgewogen.
In einer anderen Studie befasste sich Melinda Rook, Portfoliomanagerin bei PGGM, damit, wie sich ein dem Markt bekannter Rebalancing-Zeitpunkt auf die Performance auswirkt. Normalerweise findet die Reallokierung zum Monatsende statt, was es jedoch anderen Marktteilnehmern ermögliche, diese Portfolioveränderungen zu antizipieren. Somit werden Assets, die auf der Kaufliste von Pensionsfonds stehen, zum Monatsende etwas teurer und umgekehrt. Rook empfiehlt darum, einen anderen Tag zu wählen. Bei einer 50:50-Allokation wäre die Rendite über 20 Jahre um drei Prozent höher, wenn das Rebalancing immer bereits vier Tage vor Monatsende stattgefunden hätte.
portfolio institutionell 22.11.2017/Patrick Eisele
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