Strategien
21. Januar 2015

Die Investmenttheorie ist auch praxistauglich

Keine Rendite ohne Risiko und ohne Risiko keine Rendite: Performance-Statistiken wie aus dem Lehrbuch stellte diesen Monat das Analysehaus Morningstar vor.

„Gemessen an der annualisierten Volatilität der vergangenen fünf Jahre zählen Aktienfonds-­Kategorien mit der höchsten Volatilität der Vergangenheit regelmäßig sowohl zu den schlechtesten als auch zu den besten Aktienkategorien“, schreibt Ali Masarwah von Morningstar. So zählten beispielsweise Aktienfonds für griechische und indonesische Aktien, die zwischen 2010 und 2014 bis zu 32 Prozent pro Jahr schwankten, jedes Jahr entweder zu den Top Ten oder Flop Ten. Aktienfonds für türkische Aktien bewiesen diesen Zusammenhang zumindest in vier der fünf Jahre. Auch Aktienfonds für Edelmetalle, russische, chinesische, polnische oder brasilianische Aktien lassen den Zusammenhang zwischen Rendite und Risiko in der Mehrzahl der Jahre erkennen. 
Ein ähnliches Bild zeigt sich laut Morningstar, wenn man die ­Kategorien nach dem höchsten maximalen Verlust in einer Periode­ sortiert. „Auch hier ‚glänzen‘ Griechenlandfonds, Edelmetallfonds und Russlandfonds mit einem maximalen Verlust von über 50 Prozent innerhalb der vergangenen fünf Jahre“, so Masarwah.
Ein Hauptgrund für die großen Schwankungsbreiten dieser Fonds ist – auch hier grüßt die Investmenttheorie – deren geringe ­Diversifikation. Vergessen sollte man natürlich auch nicht, dass Schwankungen für schöne Upsides sorgen können. Die Morningstar-Daten lassen jedoch einen antizyklischen Investment­ansatz, der stets die schlechtesten Aktienkategorien des Vorjahres wählt, als nicht ratsam erscheinen. Manche Flop-Kategorien zählten im Folgejahr wiederum zu den schlechtesten zehn Segmenten. Brasilianische­ Anteilsscheine zählten beispielsweise drei Jahre hintereinander zu den schlechtesten Aktienkategorien. 
Auch Smart Betas sind keine Marktineffizienzen 
Das akademische Weltbild des effizienten Marktes wird auch durch Smart-Beta-Strategien nicht infrage gestellt. Deren Faktorprämien, wie Size, Value, Quality oder Low Volatility, weisen zwar schöne­ Überrenditen zum klassischen Marktbeta auf. Die Überrenditen von Size lassen sich aber auch dadurch erklären, dass kleinere Unternehmen mehr Risiken aufweisen, oder Value zumindest bis 2008 von der Konzentration auf Banken und Versorger profitiert hat (siehe auch portfolio institutionell Dezember 2014; Seiten 36ff.). 
portfolio institutionell newsflash 14.01.2015/Patrick Eisele
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