Pensionskassen
13. Februar 2019

Deutsche Investoren gegen kontroverse Waffen

BVK, Metallrente, Pensionskasse Caritas, Steyler Ethik Bank und Verka signieren Brief an Index-Provider. Waffen in Mainstream-Indizes enthalten.

Die Bayerische Versorgungskammer, Metallrente, Pensionskasse ­Caritas, Steyler Ethik Bank und Verka stemmen sich gegen die ­Finanzierung von kontroversen Waffen. Gemeinsam mit bislang 143 Asset ­Managern, Investoren, Vermögensverwaltern und Vermögensdienstleistern mit einer Kapitalanlagensumme von 6,8 Billionen Dollar richten sie sich in einem offenen Brief an führende Index-Provider mit der Aufforderung, umstrittene Waffen aus Mainstream-Indizes zu exkludieren. Anlagen in Unternehmen mit Bezug zu kontroversen Waffen verstießen schon heute gegen einige nationale ­Bestimmungen und internationale Konventionen, argumentiert der Brief, welcher an Vertreter von FTSE Russell, Morningstar, MSCI, S&P Dow Jones ­Indices und Stoxx adressiert ist. Diese Unternehmen machten nur ­einen minimalen Teil der globalen Equity- und Fixed-Income-Indizes aus, heißt es ­darin. Gleichzeitig bedeute dies für aktiv investierte ­Investoren, ­welche diese Indizes nachbilden wollen, die Aufnahme ­eines zusätz­lichen ­Tracking Error sowie zusätzliche Kosten. Passive Investoren hätten meist keine Wahl, weil die Mehrheit der Strategien die Indizes ohne Ausschlüsse nachbilden. „Folglich tragen heute ­Anleger, die die Benchmarks der grossen Anbieter verwenden, zur ­Finanzierung von Unternehmen bei, die mit der Herstellung von ­kontroversen Waffen zu tun haben“, stellt der Brief fest.

Appell an Indexbetreiber

Laut Sabine Döbeli, CEO des Investorenzusammenschlusses Swiss Sustainable Finance, welcher die Initiative initiiert hat, ist der Brief ein starkes Signal an die Indexprovider: „Die Abstimmung der Anleger­portfolios auf etablierte Werte und Standards wird zur neuen Normalität bei Pensionskassen und anderen institutionellen Anlegern. Wir halten es für eine logische Folge, diese Forderung in den globalen Indizes widerzuspiegeln.“

Die Initiative beruht auf einer ­großen ­Unzufriedenheit mit globalen Indexbetreibern. Peter Damgaard Jensen, der CEO der dänischen Pensionskasse PKA sagt: „Für uns als verantwortliche Anleger, die wir mehr als 300 000 Renten­sparer vertreten, sind kontroverse Waffen inakzeptabel und ­daher von all unseren Anlagen ausgeschlossen. ­Viele Anbieter von ­Indexprodukten teilen diesen Grundsatz nicht, was es anderen ­Anlegern erschwert sicherzustellen, dass sie nicht zur Finanzierung von Herstellern kontroverser Waffen beitragen.“ Mit dem kollektiven Vorgehen hofft sich die PKA, Indexanbieter dazu zu ­bewegen, kontroverse Waffen aus den Indizes zu verbannen. Die ­Initiative ist weiterhin offen für weitere Unterzeichner.

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