Schwarzer Schwan
24. Juli 2015
Der Schein-Heilige
„Es ist mir ein Hochgenuss, wie ein Seehund hineinzuspringen! Und wie ein Maulwurf darin herumzuwühlen! Und es in die Luft zu schmeißen, dass es mir auf die Glatze prasselt!“ – sagt wer? Natürlich Dagobert Duck, seines Zeichens Fantastilliardär aus Entenhausen beim erfrischenden Bad in seinem Geldspeicher.
Kein Hochgenuss war es offensichtlich dagegen in dieser Woche für Sepp Blatter, seines Zeichens der Capo di tutti i Capi der Fifa, als ihm ein Komiker Geldscheine auf die Glatze prasseln ließ. Falls sich jemand darüber mokiert, dass hier durch die dem kalabresisch-sizilianischen entlehnte Wortwahl eine Organisation in einem diffamierenden Vergleich dargestellt wird, bedauern wird das und möchten uns hiermit in aller Form bei der Mafia entschuldigen.
Der von Sepp Blatter zur Schau gestellte Unmut über die Aktion des Aktionskünstlers ist nicht nachzuvollziehen. Schließlich bewegt sich der Fifa-Präsident in einer von Sponsoren und Diktatoren geprägten Schein-Welt. Außerdem galt bei der Fifa für den Boss aller Bosse beim Werben von Wählerstimmen schon immer: Der Schein heiligt die Mittel. Das Problem für Blatter dürfte einfach nur gewesen sein, dass er mit Geld einen dezenteren Umgang pflegt. Geldscheine schmeißt man nicht in die Luft, sondern sie gehören in einen Briefumschlag, den man dezent bei den großen Fifa-Paten-Treffen in Edelherbergen unter den Zimmertüren hindurch schiebt!
Geldbündel statt Farbbeutel
Wie sich die Zeiten doch ändern! Bei öffentlichen Anlässen werden die Protagonisten nun also nicht mehr wie traditionell üblich vor allem mit Schuhen (George Bush, Hillary Clinton) oder Farbbeuteln (Joschka Fischer) oder ganz klassisch mit Torten beworfen. Da sieht man mal wieder, welche Auswüchse die Politik des billigen Geldes hat: Ein Bündel Geld ist heute billiger zu haben als ein Eimer Farbe oder als eine handliche Sahnetorte. Im Endeffekt dürfte Sepp Blatter aus den just um die Welt gegangenen Bildern, die ihn als einen im Geldscheinregen sitzen gelassenen und entgeistert guckenden Präsidenten zeigen, einen großen Nutzen ziehen. Mit diesen verblasst nämlich die Erinnerung an jene Aufnahmen der ehrenwerten sieben Fifa-Funktionäre, die notdürftig von Leintüchern abgeschirmt von der Polizei aus einem Schweizer Edelhotel abgeführt werden. Gleiches gilt für den Witz, den ausgerechnet der Fifa-Sprecher Walter de Gregorio – „Der Depp vom Sepp“, so die Zeitschrift „Der Wirtschaftsjournalist“ – erst vor wenigen Wochen erzählte: „Der Fifa-Präsident, sein Kommunikationschef und der Generalsekretär sitzen im Auto. Wer fährt? – Die Polizei!” Vor lauter Aufregung über den Geldscheinwurf darf auch eine große Leistung der Fifa nicht vergessen werden. Endlich interessieren sich auch die Amis für Soccer. Bislang ist es aber leider nur das FBI.
Wie sich die Zeiten doch ändern! Bei öffentlichen Anlässen werden die Protagonisten nun also nicht mehr wie traditionell üblich vor allem mit Schuhen (George Bush, Hillary Clinton) oder Farbbeuteln (Joschka Fischer) oder ganz klassisch mit Torten beworfen. Da sieht man mal wieder, welche Auswüchse die Politik des billigen Geldes hat: Ein Bündel Geld ist heute billiger zu haben als ein Eimer Farbe oder als eine handliche Sahnetorte. Im Endeffekt dürfte Sepp Blatter aus den just um die Welt gegangenen Bildern, die ihn als einen im Geldscheinregen sitzen gelassenen und entgeistert guckenden Präsidenten zeigen, einen großen Nutzen ziehen. Mit diesen verblasst nämlich die Erinnerung an jene Aufnahmen der ehrenwerten sieben Fifa-Funktionäre, die notdürftig von Leintüchern abgeschirmt von der Polizei aus einem Schweizer Edelhotel abgeführt werden. Gleiches gilt für den Witz, den ausgerechnet der Fifa-Sprecher Walter de Gregorio – „Der Depp vom Sepp“, so die Zeitschrift „Der Wirtschaftsjournalist“ – erst vor wenigen Wochen erzählte: „Der Fifa-Präsident, sein Kommunikationschef und der Generalsekretär sitzen im Auto. Wer fährt? – Die Polizei!” Vor lauter Aufregung über den Geldscheinwurf darf auch eine große Leistung der Fifa nicht vergessen werden. Endlich interessieren sich auch die Amis für Soccer. Bislang ist es aber leider nur das FBI.
Sepp Blatter findet sich einmal mehr in bester Gesellschaft. Schließlich wurde auch EZB-Präsident Mario Draghi anlässlich einer Pressekonferenz von einer Aktivistin mit Konfetti und seinen eigenen Papieren beworfen. Die Dame forderte allerdings keine Fußball-WM in Nordkorea, sondern das Ende der EZB-Diktatur. Mit ihrem Konfetti brachte sie den künftigen Wert der von der EZB aufgekauften Staatsanleihen künstlerisch zum Ausdruck. Als Rächerin aller VAG-Investoren und Sparer ist ihre Aktion in jedem Falle preiswürdig. Und deshalb nominieren wir die Dame hiermit für die ABV-Ehrenschale, für die GDV-Ehrennadel in Gold und die Richard-Merton-Ehrennadel des Stifterverbands.
Liebe Leser, nun ist es an der Zeit, sich in die Sommerpause zu verabschieden. Zumindest Sie haben sich diese verdient! Um beschwingt an den Strand zu gleiten, bitten wir noch um die Intonation des Pink-Floyd-Klassikers „Money“ für unseren Scheinheiligen Sepp Blatter (natürlich mitYoutube-Link):
Money, get away
Get a good job with more pay and you’re O.K.
Money, it’s a gas
Grab that cash with both hands and make a stash
New car, caviar, four star daydream,
Think I’ll buy me a football team
Money, get back
I’m all right, Jack, keep your hands off of my stack.
Money, it’s a hit
Don’t give me that do goody good bullshit
I’m in the hi-fidelity first class traveling set
And I think I need a Lear jet
In diesem Sinne wünscht Ihnen die Redaktion von portfolio einen schönen Sommer.
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