Der Geist, der stets verneint
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“No! No! No! No! No! No! No! No!“
Mit einer gleich achtmaligen Ablehnung von Brexit-Alternativvorschlägen hielt die britische Politik auch vergangenen Mittwoch an ihrer wenig konstruktiven Politik fest. Durch das Unterhaus weht anscheinend ein mephistophelischer Geist, der Großbritannien in Richtung Abgrund steuert.
„Ich bin der Geist, der stets verneint!
Und das mit Recht; denn alles, was entsteht,
Ist wert, dass es zugrunde geht.“
Der Welt neue Hoffnung hat dagegen ausgerechnet Christiano Ronaldo gegeben. Mit einer Investition über 25 Millionen Euro in eine Madrider Haarklinik will CR7 die Menschheit vor Glatzen bewahren. Während in Großbritannien droht, dass Medikamente und Rotwein knapp werden, wird in Spanien dank Ronaldo der Haarwuchs üppig bleiben. Hauptsache es geht bei den wichtigen Dingen voran. Die Motivation des Schönlings, der durch sein gockelhaftes Gehabe manchen Mitmenschen auf den Geist geht, zeugt dabei von einer rührenden Selbstlosigkeit:
„Dies ist ein einzigartiges Projekt. Alopezie, also Haarausfall, ist ein sehr großes Problem, und wir möchten das Selbstwertgefühl der Menschen verbessern, denn jedem ist ja sein Image wichtig. Ich bin ein gutes Beispiel dafür, obwohl ich denke, dass ich nie dieses Problem des Haarausfalls haben werde.“
Mit dieser Investition zeigt Ronaldo, dass er seinen Kopf nicht nur zum Föhnen und Gelen hat und dass sein Geld nicht nur in einen Briefkasten auf den British Virgin Islands fließt. Eine gute Werbung für die Haarklinik wäre, wenn deren Mitarbeiter vor jedem Freistoß und Eckball ihres Gesellschafters diesem noch schnell auf dem Fußballplatz die Haare richten.
Auch zeigt sich mit dieser Investition, dass die Zeiten vorbei sind, in denen alternde Fußballer ihr Geld in Toto-Lotto-Annahmestellen und Trinkhallen anlegen (– und dann selbst ihre besten Kunden sind). Vielmehr leben wir in Zeiten, in denen alternde Hedgefonds-Manager in Immobilien investieren. 238 Millionen Dollar machte Ken Griffin für ein weitläufiges Penthouse in Manhattan locker. Die Gebühreneinnahmen seines Hedgefonds Citadel müssen ja irgendwohin und in Chicago und London hat Griffin schließlich schon ähnliche Behausungen. Warum dann nicht auch in New York? Bloomberg zitiert eine Citadel-Sprecherin, dass es Ken Griffin bei dem Penthouse-Kauf einfach nur darum gehe, eine Unterkunft zu haben, wenn er in New York weilt. Eine Aussage, die ungemein beruhigt. Schließlich kann man auch anderes vermuten, wenn ein Hedgefondsmanager sein Geld lieber in Immobilien statt in den eigenen Fonds steckt.
Ebenfalls keine Sorgen um ihre Unterkunft muss sich Theresa May machen. Die britische Premierministerin kann weiter in Downing Street Number 10 residieren. Nicht mal mit einem Rücktrittsangebot konnte sie die Abgeordneten zu wenigstens einem „Yes“ bewegen. Ihr Haar dürfte aber mit jedem „No“ etwas grauer geworden sein.
Kein haariges Wochenende wünscht Ihnen Ihre Redaktion von portfolio institutionell!
Autoren: portfolio institutionell In Verbindung stehende Artikel:
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