Debeka managt künftig drei neue ESG-Fonds selbst
Debeka steuert drei Fonds für fondsgebundene Lebensversicherungen künftig selbst mit Universal-Investment als Administrator. Aktienfonds folgen ESG-Kriterien.
Die Debeka, fünftgrößte deutsche Versicherungsgruppe, stellt die fondsgebundenen Lebensversicherungen auf eigene Fonds um und nutzt Universal-Investment als Administrationspartner für die Sondervermögen. Das teilte Universal-Investment am Mittwoch mit. Die Kapitalverwaltungsgesellschaft legt für Debeka Asset Management, eine 2018 neu gegründete Tochter der Versicherungsgruppe, drei neue Aktienfonds auf. Diese investieren in börsennotierte Unternehmen aus Nordamerika, Europa und Asien. Jeder der drei regional fokussierten Fonds berücksichtigt ESG-Kriterien, um Risiken früh erkennen zu können und die Volatilität für Anleger der Versicherung zu reduzieren.
Während Debeka Asset Management für den Debeka-Aktien-Europa-ESG Fonds mit ihrem Investmentprozess die Kernaufgaben eines Asset Managers wahrnimmt, verantwortet Universal-Investment unter anderem die Fondsbuchhaltung, regulatorische Aufgaben, beispielsweise Pre-Trade- und Performance-Kontrollen oder das gesetzliche Reporting. Für die Fonds mit Fokus auf asiatische und nordamerikanische Aktienwerte agiert Debeka Asset Management als Fondsberater, während Universal-Investment das Portfolio Management verantwortet. Für das ESG-Screening der Investments arbeiten die Parteien mit dem MSCI-ESG-Screening-Tool und beziehen die Prinzipien der UN-Global-Compact-Initiative sowie der Internationalen Arbeitsorganisation (ILO) ein. Darüber hinaus wird ein Filter mit geschäftsfeldbasierten Ausschlusskriterien angewandt. Bei der Titelauswahl kann ebenfalls ein Best-in-Class-Ansatz berücksichtigt werden, bei dem besonders auf die Unternehmen geachtet wird, die nach ESG-Kriterien führend sind.
ESG-Risiken vermeiden
„Wir wollen Risiken vermeiden, die sich aus der Führung von Unternehmen und ihrem Umwelt- und Sozialverhalten ergeben. Asset Manager können viel Performance erzielen, wenn sie auf Unternehmen setzen, die im ESG-Scoring zwar weniger gut abschneiden, aber konsequent Verbesserungsmaßnahmen ergreifen. Der Markt belohnt dies. Außerdem zahlt sich Nachhaltigkeit durch weniger Volatilität für unsere Kunden und Mitglieder der Debeka-Versicherungen aus“, erklärt Frank Heise, Geschäftsführer der Debeka Asset Management.
Ziel der Debeka ist es, die Aktienquote der Versicherung graduell zu steigern. Bislang legte die Debeka-Versicherungsgruppe wie viele andere Assekuranzen konservativ in Anleihen sowie in kleinerem Umfang in Private Equity und Immobilien an. Um im aktuellen und aller Voraussicht nach fortlaufenden Niedrigzinsumfeld für die Anleger die vereinbarte Rendite zu erzielen, soll die Aktienquote erhöht werden. Mit Erhalt der eigenen Portfolioverwaltungslizenz im Jahr 2018 soll dies kostengünstiger umgesetzt werden als in der Zusammenarbeit mit externen Partnern. Ferner soll die eigene Expertise gestärkt werden.
Autoren: Daniela EnglertSchlagworte: Aktien | Nachhaltigkeit/ESG-konformes Investieren | Versicherer
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