Core-Büroimmobilien bleiben gefragt
Seitwärtsbewegung bei Spitzenrenditen. Leerstandsquote steigt auf 4,3 Prozent.
Core-Immobilien im Bürosegment erleben eine anhaltend hohe Nachfrage. In den deutschen Top-7-Städten stieg das Transaktionsvolumen im ersten Halbjahr 2021 gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 5,7 Prozent auf rund zehn Milliarden Euro. Das berichtet der Asset Manager Wealthcap in seinem halbjährlichen Marktüberblick. ESG-Kriterien gewinnen demnach auch im Büroimmobiliensegment an Bedeutung. Besondere Nachfrage erführen wertstabile Core-Produkte mit nachhaltigen Gebäuden in guter Lage und mit flexiblen Flächenkonzepten.
Der Seitwärtstrend bei den Spitzenrenditen der Top-7-Städte für Büroimmobilien setzte sich im ersten Halbjahr 2021 fort. Somit blieben die Renditen unterhalb der Marke von drei Prozent. Der Trend zur Bodenbildung verstetige sich, so Wealthcap. Wohingegen das Leerstandsvolumen einen Anstieg im Mittel der Top-7 gegenüber dem zweiten Halbjahr 2020 um circa 15 Prozent verzeichnete und damit die Leerstandsquote auf nun 4,3 Prozent anstieg. Diese Entwicklung liege im Anstieg des Bauvolumens um 82 Prozent im selben Zeitraum begründet, bei gleichzeitig rückläufiger Vorvermietungsquote, so Wealthcap. Durch die bisherige Flächenknappheit der vergangenen Jahre ergebe sich demnach ein Puffer, der unmittelbaren Mietpreisreaktionen infolge des Leerstandsanstiegs entgegenwirke. In den Top-7 blieben die Spitzenmieten mit 33,10 Euro pro Quadratmeter auf unverändert hohem Niveau.
Rückgang bei der Immobilienfinanzierung in 2020
Das Neugeschäftsvolumen in der gewerblichen Immobilienfinanzierung sei dagegen bereits im zweiten Halbjahr 2020 um rund 24 Prozent gegenüber dem zweiten Halbjahr 2019 gesunken, was aber in den Risikovergaberichtlinien und dem aktuellen Corona-Umfeld begründet liege.
Ampega kauft Skyper für die HDI
Dass Core-Büroobjekte gefragt sind, bestätigt auch eine prominente Transaktion aus den vergangenen Tagen. So hat die Talanx-Tochter Ampega Asset Management den Frankfurter Bürotower „Skyper“ in der Taunusanlage für verschiedene Gesellschaften der HDI Deutschland AG erworben. Verkäufer ist die Allianz Real Estate. Über den Kaufpreis wurde Stillschweigen vereinbart. Der überwiegend im Jahre 2006 fertiggestellte Tower ist als Multi-Tenant-Gebäude konzipiert, verfügt über rund 54.000 Quadratmeter flexible Mietflächen auf 35 Geschossen und ist bis auf wenige Einheiten voll vermietet. Zum Ensemble gehören neben dem Tower das sogenannte Carré mit Wohnungen und Handelsflächen sowie eine unter Denkmalschutz stehende Altbau-Villa.
„Wir freuen uns sehr, dieses Investment im Frankfurter Bankenviertel in unser Portfolio aufzunehmen und zeigen somit, dass wir unsere Leistungsfähigkeit und Wachstumsstrategie konsequent weiter ausbauen. Die Qualität des Objektes, der Vermietungsstand und die Lage haben uns überzeugt.“, erläutert Djam Mohebbi-Ahari, Geschäftsführer der Ampega Investment GmbH, den Ankauf. Der Frankfurter Markt gilt als anspruchsvoll und ist einer der einflussreichsten Wirtschaftsstandorte in Europa. Die Immobilie biete alle Voraussetzungen, um sich perspektivisch in einem stark umkämpften Wettbewerbsumfeld zu behaupten. Und Dr. Thomas Mann, Geschäftsführer der Ampega Asset Management GmbH, ergänzte: „Mit der „Skyper“-Transaktion stoßen wir erstmals in eine Größenordnung vor, die für unser angestrebtes Wachstum bei deutschen Immobilien richtungsweisend sein kann. Dabei werden wir uns im Sinne unserer Kunden neben den Klimaschutzanforderungen stets vom Rendite-Risiko-Profil der Immobilie als wichtigstem Grundsatz leiten lassen.“
Autoren: Daniela EnglertSchlagworte: Büro | Gewerbeimmobilien | Immobilien | Nachhaltigkeit/ESG-konformes Investieren | Versicherer
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