Chef-Aktuar der Munich Re steigt in Europa auf
Dr. Frank Schiller wird neues Vorstandsmitglied der Europäischen Aktuarvereinigung AAE. Hohe Bedeutung des Risikomanagements für Solvency II Review im Hinblick auf Klimakrise.
Dr. Frank Schiller, amtierendes Vorstandsmitglied der Deutschen Aktuarvereinigung (DAV) und Leiter Daten, Aktuariat, Pricing und Risk für die Lebens- und Krankenrückversicherung der Munich Re, bekommt Zuspruch auf europäischer Ebene. Er wird fortan Teil des Vorstands der Europäischen Aktuarvereinigung, Actuarial Assocation of Europe (AAE). Die DAV gratulierte ihrem Vorstandsmitglied am Montag zur Wahl durch die Generalversammlung der AAE am 7. Oktober.
Stationen bei Ergo und Swiss Life
Seit Juli 2015 ist Frank Schiller Leiter Daten, Aktuariat, Pricing und Risk für die Lebens- und Krankenrückversicherung bei Munich Re und für die Märkte Europa und Mittlerer Osten zuständig. Nach seinem Einstieg 2001 in die Versicherungswirtschaft bei Ergo Direkt war Schiller von 2005 bis 2011 als Risk Manager und später als Leiter des Centre of Competence Direct Insurance bei der Munich Re tätig. Von 2011 bis 2015 arbeitete er als Chief Risk Officer bei der Swiss Life, zuerst für den schweizerischen Markt und ab 2013 als Mitglied der Geschäftsleitung für den deutschen Markt. Vorstandsmitglied der DAV ist Schiller zudem seit 2019.
Klimakrise mit herausragender Bedeutung für Risikoanalyse
Anlässlich seiner Wahl betonte Schiller auf der Generalversammlung der AAE die Bedeutung der Klimakrise für die Risikoanalyse: „Die Klimakrise stellt die gesamte Gesellschaft vor große Herausforderungen. Aktuarinnen und Aktuare und das gesamte Versicherungswesen können in den kommenden Jahren einen wesentlichen Beitrag leisten die damit verbundenen Risiken nachhaltig zu managen.“
Rolle des Risikomanagements
Zudem unterstrich Schiller die Bedeutung der Kooperation mit Expertinnen und Experten in Bezug auf das aktuell stattfindende Solvency II Review. „Die Versicherungswirtschaft steht aktuell vor Herausforderungen wie nie zuvor. In einem so komplexen Umfeld muss ein großes Augenmerk auf das Risikomanagement gelegt werden, um das Geschäftsmodell nachhaltig zu sichern und die gesellschaftlichen Aufgaben der Versicherungswirtschaft erfüllen zu können“, so Schiller. Auf dem Gebiet des Risikomanagements mit einer europaweiten Regulierung durch Solvency II sei die enge Zusammenarbeit mit der Actuarial Association of Europe (AAE) entscheidend. Sowohl im dortigen Insurance Committee als auch im Risk Management Committee gestalteten Mitglieder der DAV die Arbeit der AAE entscheidend mit. „Dadurch werden wir auch weiterhin sicherstellen, dass die Prinzipien und Grundsätze der Aktuare koordiniert und auf europäischer Ebene schlagkräftig berücksichtigt werden.“
Neuer Chairman ist Schweizer Lutz Wilhelmy
Die AAE hat sich außerdem einen neuen Vorstandsvorsitzenden gegeben. Lutz Wilhelmy, seit 2017 im Vorstand der AAE, ist zudem Vize-Präsident der Schweizer Aktuarvereinigung, wo er seit 2013 im Vorstand ist. Der Vorstand der AAE hat aktuell acht Mitglieder.
Autoren: Daniela Englert In Verbindung stehende Artikel:
Schreiben Sie einen Kommentar