Versorgungswerke
12. März 2025

BVK will Rentendirektbestand ausbauen

Die größte öffentlich-rechtliche Versorgungsgruppe Deutschlands konnte ihre Kapitalanlagen im vergangenen Jahr weiter steigern. Für 2025 gibt es klare Zielvorgaben.

Der Marktwert der Kapitalanlagen der Bayerischen Versorgungskammer (BVK) hat am Ende des vergangenen Jahres mit insgesamt rund 117,0 Milliarden Euro einen neuen Höchststand erreicht. Das zeigt der jüngst veröffentlichte Jahresbericht 2024 der BVK. Ein Jahr zuvor betrug das Gesamt-Kapitalanlagevolumen 111,9 Milliarden Euro.

Und schon jetzt ist klar, dass das Kapitalanlagevolumen 2025 erneut ansteigen wird. Die Pläne der Anlageexperten sehen in Anlehnung an die Strategische Asset-Allokation (SAA, siehe Abbildung) vor, einen Teil der neu anzulegenden Mittel in den Rentendirektbestand zu investieren. Die Ist-Allokation von 19 Prozent liegt zwei Prozentpunkte unter dem SAA-Ziel. Durch das aktuelle Zinsniveau am Rentenmarkt könnten, im Vergleich zu den Renditen bei fällig werdenden Anleihen, nach wie vor höhere Neuanlagerenditen erzielt werden.

 

Anlagestruktur der BVK

Die Kapitalanlagen der vor 30 Jahren gegründeten „Kammer“ sind breit gestreut über liquide und illiquide Assets mit einem Fokus auf nachhaltige Investments, wie es in dem Bericht heißt. Das Portfolio umfasst verzinsliche Wertpapiere, Aktien und Investmentanteile, Tages- und Termingelder sowie den Immobiliendirektbestand.

Im Jahresbericht beziffert die größte öffentlich-rechtliche Versorgungsgruppe Deutschlands, die die Geschäfte von zwölf Altersversorgungseinrichtungen wie zum Beispiel der Bayerischen Architektenversorgung führt, diese Anlagen konkret. Demnach umfasst die Position „Aktien / Investmentanteile“ Kapitalanlagen im Wert von 87.582 Millionen Euro (i.V.: 84.907 Millionen Euro).

Auch bei den festverzinslichen Wertpapieren gab es ein deutliches Plus. Ihr Marktwert beträgt 21.501 Millionen Euro (18.918 Millionen Euro). Der Bestand an Tages- und Termingeldern ist binnen Jahresfrist von 283 Millionen auf zuletzt 14 Millionen Euro abgeschmolzen.

Vergleich der Ist-Allokation mit dem Zielportfolio.

Immobilienmarkt bleibt unter Druck

Der Wert des Immobiliendirektbestands hat sich im Vorjahr leicht erhöht. Die BVK beziffert den Marktwert mit 7.909 Millionen Euro (7.795 Millionen). „Nach wie vor ist der Druck auf den Immobilienmarkt wegen der drastisch gestiegenen Finanzierungskosten hoch“, heißt es im Jahresbericht.

Auf die Krise am Bau, die insbesondere auch Versorgungswerke betrifft, geht die Kammer nur am Rande ein und berichtet, was bekannt ist. „Viele Projektentwickler sahen sich beispielsweise gezwungen, Bauprojekte zu pausieren.“

Die Zahlen, die die BVK präsentiert, zeigen kein Zeichen der Schwäche. So vermietet die Altersversorgerin derzeit 12.805 Wohneinheiten. Das sind etwa 1,5 Prozent mehr gegenüber 2023 mit damals 12.609 Wohneinheiten. Leichtes Wachstum steht auch bei den Gewerbeflächen, die sie vermietet, zu Buche. Die Gesamtfläche liegt mit derzeit 556.679 Quadratmetern zwei Prozent über dem Vorjahreswert.

Anfang dieses Jahres baute die Bayerische Versorgungskammer ihr Wohnimmobilienportfolio in Österreich aus und erwarb für einen von Universal Investment aufgelegten und durch Values Real Estate gemanagten Fonds den Wohnturm „Lenau Terrassen“ in Linz. Dies meldete das Projektentwicklungs- und Investmentunternehmen Values Real Estate.

Durchnittliche Nettoverzinsung von 3,4 Prozent

Die Versorgungseinrichtungen unter dem Dach der Kammer verzeichneten laut dem Jahresbericht ein Beitragsaufkommen von circa 6,0 Milliarden Euro sowie Nettoerträge aus Kapitalanlagen von rund 3,6 Milliarden Euro. Daraus ergibt sich eine durchschnittliche Nettoverzinsung von rund 3,4 Prozent für die von der BVK verwalteten Versorgungseinrichtungen.

Der Versorgungsaufwand (ohne Regulierungsaufwendungen) erhöhte sich um circa 0,2 Milliarden Euro auf rund 4,5 Milliarden Euro. Die Zahl der Versorgungsempfänger legte innerhalb von zwölf Monaten von 490.360 auf 510.808 zu. Ebenfalls gewachsen ist die Zahl der Versicherten. Am Ende des vergangenen Jahres waren es 2.186.650 und damit 54.398 mehr als ein Jahr zuvor. In Bayern bezieht circa jeder fünfte Haushalt Leistungen der Bayerischen Versorgungskammer.

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