Banken
27. Juli 2022

Bundesbank ermittelt ihren Carbon Footprint

Auch der Bundesbank mangelt es an Daten. Eigenanlagen belaufen sich auf 10,4 Milliarden Euro und liegen in Covered Bonds.

Wie berücksichtigt eigentlich die Bundesbank klimabedingte Risiken in ihren Eigenanlagen? Darüber informierte die Zentralbank nun erstmals. In diesem Bericht legt die Bundesbank die Klimawirkungen ihres in Euro denominierten Portfolios offen, das nicht-geldpolitischen Zwecken dient.

Dieses Portfolio umfasst die Anlage bestimmter Eigenkapitalpositionen, Rücklagen und Rückstellungen. Es hatte Ende 2021 einen Marktwert von 10,4 Milliarden Euro und ist derzeit ausschließlich in Covered Bonds investiert. Diese festverzinslichen Anleihen werden grundsätzlich bis zur Endfälligkeit gehalten. Die Covered Bonds werden nur aus Deutschland, Frankreich, Finnland, den Niederlanden und Belgien erworben.

Laut der Bundesbank orientiert sich die Berichtsstruktur an den Empfehlungen der Task Force on Climate-related Financial Disclosures (TCFD). Diese sehen für eine Klimaberichterstattung folgende Säulen vor: Governance, Strategie, Risikomanagement sowie Kennzahlen und Ziele. Die Mitglieder der G7 und der G20 hätten sich im vergangenen Jahr ebenfalls für die TCFD als Grundlage für die Offenlegung von Klimarisiken ausgesprochen. Im Rahmen der Analyse zu diesem Euro-Portfolio wurden Treibhausgasemissionen und weitere klimabezogene Kennzahlen berechnet.

Das Ergebnis: Die gewichtete durchschnittliche Treibhausgasintensität des Eigenportfolios beträgt 1,85 Tonnen CO2 pro eine Million Euro Bruttoertrag. Der Carbon Footprint beläuft sich auf 0,13 Tonnen CO2 pro eine Million Euro Investition. Eine Schwachstelle bei der Ermittlung räumt die Bundesbank ein: Die Metriken zu den Treibhausgasemissionen decken nur die von den Covered-Bond-Emittenten verursachten Emissionen ab. Die finanzierten Treibhausgasemissionen sind darin nicht enthalten, da für diese bislang keine ausreichenden Daten vorliegen. Ursächlich sei, dass die Scope-1- und Scope-2-Emissionen die von Banken finanzierten Treibhausgasemissionen nicht beinhalten. Bei einer verbesserten Datenlage, die eine Berücksichtigung der finanzierten Treibhausgasemissionen zulässt, dürfte sich das Ergebnis bei der Berechnung der Klimakennzahlen für das Euro-Portfolio deutlich erhöhen.

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