Büroflächen in Europa zu 60 Prozent frequentiert
Vor der Pandemie lag die Nutzungsquote bei 70 Prozent. Savills erwartet, dass sich Nachfrage an Top-Standorten weiter erholt.
Savills präsentiert Daten, laut denen die durchschnittliche Büroflächenauslastung in Europa in den vergangenen sechs Monaten leicht von 59 auf 60 Prozent gestiegen ist. Vor der Pandemie lag der Durchschnitt bei 70 Prozent. In den USA sind die Belegungsquoten deutlich niedriger.
Die höchste Bürobelegungsquote in den von Savills präsentierten Städten weist Madrid mit 66 Prozent auf. Dies sei auf einen höheren Anteil an Innenstadtbewohnern, kürzeren Arbeitswegen und einer ausgeprägten Bürokultur an Spitzentagen zurückzuführen. In London steigen die Auslastungsquoten allmählich, wobei die Belegungsraten in London leicht auf 63 Prozent im West End und 57 Prozent in der City angewachsen sind. Eine deutsche Stadt ist in der Analyse nicht enthalten.
Leerstand von zehn Prozent in Frankfurt
Laut einer Analyse von JLL, über die die Frankfurter Rundschau berichtet hat, ist in Frankfurt jeder zehnte Quadratmeter nicht vermietet. Damit nähere sich die Quote dem Niveau vor Ausbruch der Pandemie. 3,6 Tage pro Woche verbringen die Beschäftigten demnach im Schnitt im Büro. Vor Corona waren die Mitarbeiter im Schnitt an vier Tagen dort gewesen, vor einem Jahr allerdings nur an drei Tagen, so die Frankfurter Rundschau.
Mike Barnes, Associate Director im European Commercial Research Team von Savills, beobachtet: „Insgesamt ist die Auslastungsquote der Büros in Europa nach wie vor höher als in den von uns untersuchten US-Städten, wo die Quote zwischen 30 und 40 Prozent liegt. Dies dürfte auf den höheren Anteil an Innenstadtbewohnern, die durchschnittlich kürzeren Arbeitswege, die bessere Qualität des öffentlichen Nahverkehrs und die ausgeprägtere Bürokultur zurückzuführen sein.“
Christina Sigliano, EMEA Head of Global Occupier Services bei Savills, kommentiert: „Die stabilen Auslastungsquoten stützen die Nachfrage nach Büroflächen und der Büroflächenumsatz in Europa ist im ersten Halbjahr 2024 um sechs Prozent im Vergleich zum Vorjahr gestiegen. Angesichts der Tatsache, dass Oxford Economics für die nächsten fünf Jahre 1,5 Millionen zusätzliche Büroarbeitsplätze in der EU prognostiziert, gehen wir davon aus, dass sich die Büronachfrage in den Top-Standorten weiter erholen wird.“ Sie ergänzt, dass einige Nutzer aufgrund steigender Kosten aus erstklassigen CBD-Lagen (Central Business District) verdrängt werden und auf gut angebundene, ESG-konforme Alternativen ausweichen.
Autoren: Patrick EiseleSchlagworte: Büroimmobilien
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