Immobilien
5. November 2018

Büro-Bauboom in Europa

Vorvermietungen drücken auf verfügbares Angebot. Hohe Flächenknappheit in deutschen Städten.

In den europäischen Großstädten Europas werden bis Ende 2018 etwa 3,2 Millionen Quadratmeter Büroflächen fertiggestellt. Das zeigt eine Studie des internationalen Immobiliendienstleistungs-Unternehmens Savills, in der 17 europäische Metropolen untersucht wurden. Für nächstes Jahr ist demnach ein Anstieg von 28 Prozent auf 4,1 Millionen Quadratmeter zu erwarten. Trotzdem sieht Savills nur ein geringes Risiko einer Überversorgung. Grund ist, dass mehr als die Hälfte (51 Prozent) der im Bau befindlichen Flächen bereits vorvermietet sind: Im Detail sind das 58 Prozent der geplanten Fertigstellungen im zweiten Halbjahr 2018 sowie 40 Prozent im kommenden Jahr. Zusammengenommen mit den bestehenden Gebäuden soll das gesamte Angebot in den untersuchten Großstädten, einschließlich spekulativer Entwicklungsprojekte, bei lediglich sieben Prozent liegen. Die Märkte in Warschau (13 Prozent Verfügbarkeit), Dublin (zwölf Prozent) und Madrid (elf Prozent) bieten den Mietern dabei die größte Auswahl.

Wie der Studie zu entnehmen ist liegt die durchschnittliche Leerstandsquote für Büroflächen in Europa auf einem historischen Tiefstand von 5,9 Prozent. Nach Savills-Prognosen wird der Wert in den 17 analysierten Großstädten bis zum Jahresende noch weiter auf 5,6 Prozent sinken. Stark unterversorgte Märkte finden sich insbesondere in Deutschland. So beträgt die Leerstandsprognose für Berlin zum Jahresende von 1,4 Prozent und für München 2,5 Prozent.

„Die deutschen Städte zeichnen sich auch im europäischen Vergleich durch eine hohe Flächenknappheit aus und folglich sind die Vorvermietungsquoten in den Projekten hier sehr hoch“, erläutert Matthias Pink, Director und Head of Research Germany bei Savills. München (73 Prozent), Düsseldorf (66 Prozent) und Hamburg (64 Prozent) sind die drei Standorte mit dem höchsten Vorvermietungsstand in der Untersuchung. Zum Vergleich: In Madrid und Kopenhagen sind lediglich 20 Prozent beziehungsweise 25 Prozent der Projektflächen vorvermietet.

Eri Mitsostergiou, Director of European Research, Savills, kommentiert: „Die Beschäftigungszahlen in Büros werden in Europa voraussichtlich weiter steigen. Oxford Economics prognostiziert für das nächste Jahr zusätzliche 180.000 Jobs in den von unserer Erhebung erfassten 17 Märkten. Das entspricht einer Bürofläche von über zwei Millionen Quadratmeter. Dieselbe Quadratmeterzahl soll im nächsten Jahr als neue Fläche entstehen und wird somit höchstwahrscheinlich vollständig vom Markt absorbiert. Vorvermietungen sind in dieser Wachstumsprognose bereits inbegriffen. Dass das spekulative Angebot nicht den benötigten Bedarf übersteigt, kann als Zeichen für eine ausgewogene Marktsituation gewertet werden.“

Matthew Fitzgerald, Director, International Tenant Representation, Savills, ergänzt: „Die derzeitige Entwicklung schafft in bestimmten Großstädten zwar eine größere Auswahl, ist jedoch weit von einem Überangebot entfernt. Das Jahr 2019 wird für Mieter weiterhin sehr wettbewerbsintensiv und könnte zu steigenden Mieten führen.

 

 

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