Branchentreff in Köln
Beim Thema „alternative Investments“ ist sich die Versicherungsbranche einig. In der Debatte zur Abschaffung des Garantiezinses spalten sich die Meinungen. Das zeigte sich auf der Simcorp-Tagung für Versicherungen.
An alternativen Investments führt kein Weg vorbei. Diese Meinung teilt die große Mehrheit der Versicherungen, die vergangene Woche an der 14. Simcorp-Fachtagung für Versicherungen teilnahmen. Eine Umfrage unter den 110 Fach- und Führungskräfte der deutschen Versicherungsindustrie zeigte: Bereits 82 Prozent der anwesenden Versicherer haben damit begonnen, vermehrt in alternative Investments zu investieren. Fast alle anderen planen dies für die nahe Zukunft.
Wie die Umfrage weiter zeigte, sehen sich 18 Prozent der befragten Häuser hierfür bereits nach zusätzlichem Software- oder System-Support für alternative Investments um. 23 Prozent wollen dies voraussichtlich in den nächsten Jahren tun. Die beliebtesten Investmentvehikel zur Investition in Infrastruktur sind Investmentfonds, gefolgt von Direktinvestments, Anleihen und Krediten. Eine weitere Erkenntnis der Umfrage: Als Folge der Niedrigzinsen haben mittlerweile 50 Prozent der anwesenden Häuser „neue“ Lebensversicherungsprodukte mit alternativen Garantiekonzepten auf den Markt gebracht. 21 Prozent wollen dies in den nächsten Jahren tun.
Weniger Einigkeit zeigte sich bei der abschließenden Frage, wie die Versicherungswirtschaft einer möglichen Abschaffung des Garantiezinses gegenübersteht: Während 43 Prozent der Befragten dies für überfällig erachten, stehen dem 50 Prozent skeptisch und sieben Prozent sogar ablehnend gegenüber. Dass hier die Gräben durchaus innerhalb der Unternehmen selbst verlaufen, bringt die Aussage einer Teilnehmerin treffend zum Ausdruck, wie Simcorp aufzeigte: Sie sieht die Abschaffung als den „einzig richtigen“ Weg an – der Vertrieb dürfe nicht mehr das Risiko-Management überstimmen.
portfolio institutionell newsflash 19.10.2015/Kerstin Bendix
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