Blackrock: Versicherer stellen Portfolios resilienter auf
Diversifikation in Private Markets im Vordergrund. Immer mehr modellieren im Rahmen von Core-SAA.
Über die Hälfte der Befragten einer weltweiten Blackrock-Umfrage unter 360 Kapitalanlageexperten in Versicherungen mit einem Anlagevolumen von 16 Billionen US-Dollar rechnen frühestens 2022 mit einer Rezession. Insbesondere die wieder expansiven Zentralbanken sorgen dabei für die recht positiven Einschätzungen. Gleichwohl steht in der aktuellen Phase die Bemühung im Vordergrund, das Portfolio resilienter aufzustellen. Dazu setzen Versicherer vor allem auf eine stärkere Diversifikation in Private Markets. Insbesondere Private Equity werde davon profitieren, so Blackrock, 37 Prozent der Versicherer planen, ihre Allokationen in die Asset-Klasse auszuweiten. Aber auch andere illiquide Asset-Klassen gewinnen an Bedeutung. Als wichtiges Signal dafür, dass Private Markets zunehmend zu Mainstream-Investments werden, wertet Blackrock, dass diese immer mehr im Rahmen der Core-SAA modelliert werden. So geben nahezu zwei Drittel aller Befragten an, Commercial Real Estate Equity, Infrastructure Equity und Direct Lending to SMEs in dieser zu berücksichtigen. Bei Infrastructure Debt und Commercial Real Estate Debt liegen die Zahlen nur knapp darunter, Private Equity wird von fast der Hälfte der Befragten in der Core-SAA einbezogen.
BBB im Fokus
Doch auch andere Themen, insbesondere eine Optimierung des Fixed-Income-Portfolios sowie ein stärkerer Fokus auf ESG stehen hoch auf der Agenda. Dabei steht angesichts des erneuten Lower-for-Longer-Umfelds die Renditeoptimierung im Vordergrund. 83 Prozent der Befragten glauben, dass sich im Fixed-Income-Bereich echtes Alpha erwirtschaften lasse. Dabei stehen Investment-Grade-Bonds, insbesondere höherverzinste BBB-Anleihen, im Vordergrund. Dem Thema ESG wird mehr Bedeutung zugemessen. 67 Prozent aller befragten Versicherungen wollen ESG-Faktoren etwas oder sogar deutlich mehr in ihrem Anlageprozess berücksichtigen. Speziell für das in der dieser Hinsicht nachhinkende Nord- und Lateinamerika stellt Blackrock einen raschen Wandel unter den Befragten fest. Allerdings geben mehr als Dreiviertel aller Befragten an, dass Kompromisse hinsichtlich Diversifikation, Alpha oder Income gefunden werden müssten, was Blackrock als Zeichen wertet, dass viele Investoren in ihrem ESG-Ansatz immer noch stärker auf „Avoid“ statt auf „Advance“ abstellen.
Autoren: Tim BüttnerSchlagworte: Alternative Anlagen | Real Estate Debt | Strategische Asset Allocation (SAA)
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