Bauen für den Bestand
Develop-and-Hold gewinnt weiter an Bedeutung. Empira: Investoren steigen früher ein.
Der Weg zum Immobilieneigentum führt immer öfter über eine Baustelle: Wie sich der aktuellen Develop-and-Hold-Studie von Empira entnehmen lässt, sind Wohnprojektentwicklungen für den eigenen Bestand weiter auf Wachstumskurs. Laut Empira ist der Anteil von Develop-and-Hold in den Top-7 Städten auf einen Rekordwert von 35 Prozent an der gesamten Wohnprojekt-Pipeline gewachsen. Das jährliche Volumen von Develop-and-Hold erreicht 1,2 Millionen Quadratmeter. Das Trading-Development, also zum Abverkauf nach Fertigstellung angedachte Projektflächen, bleibt in den sieben deutschen A-Städten dagegen weiterhin rückläufig. Im Rahmen von Develop-and-Hold-Projekten werden aktuell insgesamt 6,2 Millionen Quadratmeter Wohnfläche in den Top-7-Städten entwickelt. Die geplante Fertigstellung soll bis 2025 erfolgen. Entstanden ist die Studie in Zusammenarbeit mit Bulwiengesa.
Öffentliche Bestandshalter profitieren generell von einer leichteren Grundstückszugänglichkeit. Dies spiegelt sich auch am Anteil der kommunalen und landeseigenen Gesellschaften mit 56 Prozent im Develop-and-Hold-Segment wider. Der Anteil privater Akteure liegt stabil bei rund 30 Prozent. „Projektentwicklungen werden von institutionellen Investoren inzwischen auch gerne als Wertschöpfungs-Produkt gesehen. Sie steigen zunehmend früher in Projektentwicklungen ein, sodass aus einem Forward Deal schon einmal eine komplette Projektübernahme wird. Covid-19 hat diesen Trend deutlich beschleunigt, und zwar insbesondere im Wohnsegment, wo sich attraktive Risiko-Rendite-Profile realisieren lassen. Develop-and-Hold bietet den zusätzlichen Vorteil stabiler und planbarer Cashflows in der Haltephase“, erläutert Lahcen Knapp, Gründer und Verwaltungsratsvorsitzender der Empira Group.
Berlin liegt bei Develop-and-Hold-Projekten deutlich vorne. Mehr als 80 Prozent des gesamten Flächenzuwachses in diesem Segment gehen auf Berlin zurück. Setzt man das Develop-and-Hold-Projektvolumen in Relation zu den Einwohnern, so steht Berlin allerdings nicht mehr im Mittelpunkt: Besonders viel gebaut wird aus diesem Blickwinkel in Frankfurt, Düsseldorf und München.
Autoren: Patrick EiseleSchlagworte: Immobilien | Wohnimmobilien
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