Schwarzer Schwan
11. März 2016
Bargeld lacht
Zu kurz gedacht! In ihrem Bemühen zur Gemeinwohlsteigerung übersehen Ökonomen und Zentralbanker wichtige Fakten.
Führende Ökonomen und Zentralbanker sind sich sicher: Die Abschaffung von Bargeld hilft, Schwarzarbeit, Korruption und Geldwäsche zu vermeiden. Vor allem gäbe es ohne Bargeld größere Spielräume für negative Zinsen. Wird diese Idee zur Beglückung aller Sparer umgesetzt, stehen institutionelle Investoren und insbesondere der Bundesverband Bürohund e.V. (BVBH) vor neuen, gemeinsamen Herausforderungen. Anleger wie Banken brauchen Bargeld, um öffentlichkeitswirksam Bank Runs zu verhindern. Kann eine Bank der besorgten Kundschaft haushoch gestapelte Geldbündel präsentieren, sieht diese schnell vom panikartigen Abheben der Ersparnisse ab.
Allen Anlegergruppen ist gemein, dass nur Bargeld einen wirksamen Schutz vor Negativzinsen bietet, zumindest wenn diese über den Kosten für Tresore, Versicherungsschutz und Hundefutter liegen. Schließlich wissen alle DVFA-Absolventen, dass durch die gleichgewichtete Beimischung der Asset-Klasse „Wachhund“ ein zuvor nur aus Tresor und Versicherungen bestehendes Schutzportfolio die Effizienzlinie nach rechts oben verschiebt, wodurch sich die Bargeldsicherungskosten minimieren (Konfidenzintervall: 90 Prozent). Schön ist übrigens an diesem Capital Protection Pricing Model, dass die Normalverteilungsannahme gilt. Höchste Zeit also für einen gemeinsamen Arbeitskreis von GDV, ABV, VFPK, Stiftungsverband, Aba, Aka und BVBH. Die Kläffervereinigung, die mit dem Slogan „Dog-in statt Burn-Out“ wirbt, empfiehlt aber (noch) keine Wauwaus mit besonders hervorstechenden Hüte- und Schutzinstinkten oder gar territorialem Verhalten. Offensichtlich muss sich der Verband noch mit dem Thema „Negativverzinsung“ auseinandersetzen. Bis sich diese Einsicht durchsetzt, könnte der Bürohund vielleicht gegenüber Geldräubern auf Schmusekurs gehen.
Allen Anlegergruppen ist gemein, dass nur Bargeld einen wirksamen Schutz vor Negativzinsen bietet, zumindest wenn diese über den Kosten für Tresore, Versicherungsschutz und Hundefutter liegen. Schließlich wissen alle DVFA-Absolventen, dass durch die gleichgewichtete Beimischung der Asset-Klasse „Wachhund“ ein zuvor nur aus Tresor und Versicherungen bestehendes Schutzportfolio die Effizienzlinie nach rechts oben verschiebt, wodurch sich die Bargeldsicherungskosten minimieren (Konfidenzintervall: 90 Prozent). Schön ist übrigens an diesem Capital Protection Pricing Model, dass die Normalverteilungsannahme gilt. Höchste Zeit also für einen gemeinsamen Arbeitskreis von GDV, ABV, VFPK, Stiftungsverband, Aba, Aka und BVBH. Die Kläffervereinigung, die mit dem Slogan „Dog-in statt Burn-Out“ wirbt, empfiehlt aber (noch) keine Wauwaus mit besonders hervorstechenden Hüte- und Schutzinstinkten oder gar territorialem Verhalten. Offensichtlich muss sich der Verband noch mit dem Thema „Negativverzinsung“ auseinandersetzen. Bis sich diese Einsicht durchsetzt, könnte der Bürohund vielleicht gegenüber Geldräubern auf Schmusekurs gehen.
Trotzdem lohnt sich die Anschaffung eines Bürohunds allemal. Schließlich teilt der BVBH mit: „Hunde im Büro verbessern das Engagement, die Motivation, die Loyalität, die Kreativität und das allgemeine Wohlbefinden der Mitarbeiter. Hunde liefern dem Unternehmen einen strategischen Vorteil im War for Talents.“ Nichts ist im derzeitigen Kapitalmarktumfeld wichtiger, als kreative, motivierte und talentierte Mitarbeiter zu haben!
Münzen bei Dagobert und Petrus
Die Deutsche Bundesbank unter Führung von Präsident Dr. Jens Weidmann lehnt die Forderung nach einer Abschaffung des Bargelds allerdings ab. Zumal die Abschaffung von Bargeld auch den Werten unserer Kultur vollkommen widerspricht. Der Fantastilliardär Dagobert Duck wäre schließlich ohne seinen Glückstaler nicht denkbar. Von ihm ist auch nicht bekannt, dass es ihm ein Hochgenuss ist, in einen Haufen von EC-Karten hineinzuspringen, wie ein Maulwurf in Kreditkarten-Stapeln herumzuwühlen oder Handys mit Zahlungsfunktion in die Luft zu schmeißen, auf dass sie ihm auf die Glatze prasseln.
Auch die sich mit Geld fast so obsessiv wie Dagobert Duck befassende Bibel ist ohne Bargeld kaum denkbar. Denn im Gleichnis von den anvertrauten Talenten vergrub der dritte Diener ein Talent und nicht die Kreditkarte seines Herrn. Dieser schimpfte den Diener dann auch dafür, dass er nicht wenigstens das Geld auf die Bank gebracht hat – und nicht dafür, dass er nicht wenigstens das Geld an die Bank überwiesen hat. In einer anderen Geschichte hat Petrus im Fischmaul eine Münze gefunden und eben keinen Überweisungsträger. Cash ist auch King in der Geschichte von der Frau, die zehn Silbermünzen gespart hat, dann eine verlor, verzweifelt suchte, die Silbermünze wiederfand und dann aus dem Haus rennt und schließlich zu ihren Freundinnen und Nachbarinnen sagte: „Ich hab mein Geld wieder! Schaut her! Freut euch mit mir!“ Es mag ja gut möglich sein, dass eine Frau zehn Kreditkarten hat und eine davon verliert. Es kann aber nicht sein, dass sie sich beim Wiederfinden freut – in der Zwischenzeit hätte sie nämlich vorsichtshalber schon längst diese Karte sperren lassen.
Ein Herz für Entführer und Chinas Spitzenbeamte
Vielleicht haben sich Ökonomen und Zentralbanker auch durch die erschütternden Beispiele von Thomas Drach und chinesischen Beamten, denen die Altersvorsorge futsch gegangen ist, zur Idee von der Bargeldabschaffung verleiten lassen. Drach ist ein ehrlicher Entführer, der durch seine eigenen Hände Arbeit und im Schweiße seines Angesichts einst ein millionenschweres Lösegeld erpresste. Dieses ging ihm jedoch während seiner Haftzeit wieder da und dort verloren. Zuletzt nahmen laut „Focus“ Kripobeamte seine letzten Geldbündel aus seinem Schließfach bei der Banco Republica von Punta del Este in Uruguay. Mit elektronischem Geld wäre Drach von diesen Kalamitäten vielleicht verschont geblieben.
Mitleid mit chinesischen Spitzenbeamten könnte es auch gewesen sein. Bei der zur Würdigung der Verdienste von Wie Pengyuan nötigen Zählung dessen fleißig zusammengetragener Bestechungsgelder gingen nicht weniger als vier Geldzählmaschinen kaputt. Was für eine Verschwendung von Ressourcen! Am Ende musste man sich damit behelfen, das Geld aufzuwiegen – die Maßeinheit lautete gemäß der „FAZ“ übrigens Tonnen. Der weise Juraprofessor Liu Pinxin sagt: „Würde China sein Bargeld abschaffen, wäre das für korrupte Beamte ein Segen. Dann bräuchten sie für die Geldsäcke nicht mehr so große Wohnungen zu mieten.“ Das Elend von Entführern und chinesischen Beamten ist kaum zu ertragen. Also besser doch schnell das Bargeld abschaffen!
In diesem Sinne wünscht Ihnen die Redaktion von portfolio ein schönes Wochenende.
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portfolio institutionell
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