Alternative Anlagen
26. August 2024

Bain: Gebühreneinnahmen bei Private Assets steigen kräftig

Die Managementberatung schätzt, dass sich die Gebühreneinnahmen für Private-Market-Investments binnen zehn Jahren verdoppeln. Private Equity und Risikokapital bleiben demnach weiterhin die größten Anlagekategorien.

Eine neue Studie von Bain & Company prognostiziert für Privatmarktanlagen wie Private Equity und Private Debt weiterhin rasantes Wachstum. Demnach werde das verwaltete Vermögen im Segment der Privatmarktanlagen mehr als doppelt so schnell wachsen wie das Vermögen öffentlich gehandelter Assets.

Die Analyse der Beratungsgesellschaft mit Hauptquartier in Boston (Avoiding Wipeout: How to Ride the Wave of Private Markets) prognostiziert, dass der Markt für Private Assets bis 2032 jedes Jahr um durchschnittlich neun bis zehn Prozent zulegen wird. In acht Jahren sollen schließlich 30 Prozent des gesamten verwalteten Vermögens auf Privatmarktanlagen entfallen. Bains Ergebnisse kommen zu einem Zeitpunkt, an dem mächtige Asset-Management-Gesellschaften wie Blackrock und Amundi ihr Privatmarktangebot erweitern.

Wealth und Asset Manager bevorzugen nach Einschätzung von Markus Habbel, globaler Leiter der Wealth & Asset Management-Praxis von Bain, jetzt private Märkte. Zur Begründung sagt er, die Geschäftsmodelle, die jahrelang die Vermögensverwaltung dominiert haben, hätten fast ausgedient. Private Vermögenswerte stellen nach seiner Einschätzung einen viel größeren Markt dar als öffentliche. Zugleich böten sie potenziell höhere Renditen, Diversifizierung und in Fällen wie Immobilien eine Absicherung gegen Inflation.

Attraktivität des privaten Marktes

Bain schätzt, dass sich die Gebühreneinnahmen für Private-Market-Investments bis 2032 auf zwei Billionen US-Dollar verdoppeln, wobei Private Equity und Risikokapital weiterhin die größten Anlagekategorien bleiben. Zu den weiteren Bereichen, die sich laut Bain zu großen Anlageklassen mausern werden, gehören private alternative Kredite. Hier rechnen die Berater mit einer durchschnittlichen jährlichen Wachstumsrate von zehn bis zwölf Prozent. Positiv ist die Erwartungshaltung auch im Hinblick auf Infrastruktur-Assets. Das bisherige durchschnittliche jährliche Wachstum von 13 bis 15 Prozent dürfte beibehalten werden.

Im Hinblick auf institutionelle Investoren erwarten die Marktbeobachter, dass die Großanleger voraussichtlich ihre Allokation in alternativen Vermögenswerten von 2022 bis 2032 um durchschnittlich zehn Prozent pro Jahr erhöhen werden. Dieser Nachfrageschub werde dazu führen, dass das verwaltete Vermögen mindestens 60 Billionen US-Dollar erreichen werde. Staatsfonds, Stiftungen und die Anleger von Versicherungsgeldern strebten aufgrund der Volatilität des öffentlichen Marktes und rückläufiger Renditen nach Alternativen.

Wachsendes Interesse an Private Assets sehen sie bei Bain auch aus dem Lager der Privatanleger. Der Trend werde dazu führen, dass ihr Anteil am verwalteten Vermögen von 16 Prozent im Jahr 2022 auf 22 Prozent (2032) steigt. „Einzelpersonen werden durch die Aussicht auf Diversifizierung und höhere Renditen vom Markt für alternative Vermögenswerte angezogen und sind daher bereit, eine geringere Liquidität in Kauf zu nehmen“, kommentiert Markus Habbel. Als Reaktion auf diese Nachfrage hätten Anbieter entsprechende Produkte auf den Markt gebracht.

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