Bafin genehmigt Barmenia-Gothaer-Fusion
Die Finanzmarktaufsicht stellt sich dem geplanten Zusammenschluss nicht in den Weg. Gemeinsam werden die Versicherungsvereine zur Nummer zehn im Markt.
Elf Monate nach ihrer Ankündigung eines Zusammenschlusses „auf Augenhöhe“ haben Gothaer und Barmenia die letzten Hürden aus dem Weg geräumt. Vergangenen Freitag (23. August) hat die Bafin die Fusion der beiden Versicherungsgruppen genehmigt. Nun fehle nur noch die Eintragung ins Handelsregister. Diese werde in den kommenden Tagen erfolgen. Dann sei der Zusammenschluss rückwirkend zum 1. Januar 2024 gültig.
Das neue Unternehmen soll den Namen Barmenia-Gothaer (Eigenschreibweise: BarmeniaGothaer) tragen und unter die zehn größten Unternehmen in der deutschen Versicherungsbranche aufrücken. Geleitet werden soll die Gruppe von den beiden Co-CEOs Andreas Eurich und Oliver Schoeller. Die Pläne sehen vor, dass die Gothaer Versicherungsbank VVaG 64 Prozent der Anteile halten soll, während die Barmenia Versicherungen a. G. 36 Prozent übernimmt.
Endspurt für Barmenia-Gothaer-Fusion
Auf dem Weg zum geplanten Zusammenschluss hatten die Barmenia und die Gothaer Ende Juli einen weiteren Meilenstein erreicht: Die Mitgliedervertreterversammlungen beider Unternehmen hatten am 25. Juli den Fusionsverträgen zugestimmt. Am Tag darauf unterzeichneten die Vorstände die Verträge, die damals noch unter dem Vorbehalt der Zustimmung der Bafin standen. Die Aufsichtsräte der beiden Versicherungsvereine hatten schon im Vorfeld grünes Licht gegeben.
Zu den konkreten Maßnahmen zur Gestaltung des neuen Unternehmens gehört früheren Angaben zufolge die Zusammenführung der Lebensversicherer. So soll im August in einem ersten Schritt der gesamte operative Geschäftsbetrieb, insbesondere der Bestand der Barmenia Lebensversicherung a. G., auf die Gothaer Lebensversicherung AG übertragen werden. Unmittelbar danach soll die Barmenia Leben auf die Barmenia Versicherungen a.G. verschmolzen werden. Ferner soll die Gothaer Krankenversicherung auf die Barmenia Kranken verschmolzen werden. Dieser Prozess werde bis zu drei Jahre dauern.
Wie die „Süddeutsche Zeitung“ hervorhebt, kommt die Gothaer mit Sitz in Köln auf 4,9 Milliarden Euro Prämieneinnahmen im Jahr, die in Wuppertal ansässige Barmenia bringt es auf 3,1 Milliarden Euro. Die Kölner standen bislang auf Platz 15 in der Größentabelle der Branche, die Wuppertaler auf Rang 21. „Zusammen sind sie künftig die Nummer zehn im Markt und lösen dort die Signal Iduna in Dortmund ab“, heißt es in dem Bericht.
Im Juli dieses Jahres hatte die Gothaer wichtige Personalien geklärt. Shooting Star Alina vom Bruck wurde in den Vorstand der Gothaer Finanzholding AG und der Gothaer Versicherungsbank VVaG berufen. Zugleich hat die 37-jährige den Vorstandsvorsitz bei der Gothaer Lebensversicherung AG übernommen. Sie trat die Nachfolge von Michael Kurtenbach an, der zum 30. Juni 2024 nach mehr als 20 Jahren im Vorstand in den Ruhestand gegangen ist.
Autoren: Tobias Bürger In Verbindung stehende Artikel:
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