Immobilien
9. Juli 2024

Ausländische Käufer beleben Logistikmarkt

Transaktionsvolumen im ersten Halbjahr bei 2,7 Milliarden Euro (plus 27 Prozent). Anteil von zwei Dritteln geht zugunsten ausländischer Käufer.

Der Investmentmarkt für Industrieimmobilien (d.h. Logistikimmobilien, Produktionsimmobilien und Gewerbeparks) war im zweiten Quartal 2024 mit einem Transaktionsvolumen von 1,2 Milliarden Euro vergleichsweise umsatzschwach. Das Halbjahresergebnis liegt mit einem Volumen von gut 2,7 Milliarden Euro jedoch 27 Prozent über dem Vergleichswert des Vorjahreszeitraums. Das berichtet Savills.

Im ersten Halbjahr sei zudem die Aktivität von Käufern aus dem Ausland gestiegen. Während sich im Durchschnitt der vergangenen fünf Jahre deutsche und ausländische Akteure in Bezug auf das Transaktionsvolumen die Waage hielten, zeichneten Käufer aus dem Ausland im ersten Halbjahr 2024 für 66 Prozent desselben verantwortlich. Hier waren insbesondere Akteure aus dem europäischen Ausland mit einem Anteil von 46 Prozent (Fünfjahresdurchschnitt: 28 Prozent) sowie asiatische Akteure (13 Prozent, Fünfjahresdurchschnitt: fünf Prozent) aktiv.

Höhere Preise

„Unter den ausländischen Käufern sind auch einige Akteure zu finden, die den (Wieder-)Eintritt in den deutschen Markt suchen und in einigen Fällen auch etwas höhere Preise zu zahlen bereit sind als deutsche Käufer“, kommentierte Bertrand Ehm, Director Investment bei Savills. Bezogen auf die vergangenen zwölf Monate liegt der Anteil ausländischer Käufer bei 54 Prozent.

Gemessen am gesamten Gewerbetransaktionsvolumen sei das Industriesegment mit einem Anteil von gut 25 Prozent weiterhin bedeutungsstark. Die Zahl der Transaktionen fiel mit 85 zwar rund zehn Prozent niedriger aus als im Vorjahreszeitraum, die durchschnittliche Transaktionsgröße sei insbesondere durch deutlich mehr Abschlüsse im Portfoliosegment aber signifikant gestiegen. Der Nutzermarkt sei aktuell durch das hohe Mietniveau und moderaten Flächenumsatz geprägt. Die Zeit der rekordhohen Flächenumsätze und der massiven Mietpreissteigerungen der vergangenen Jahre seien vorüber, so Savills.

Einige Verkäufe von Core-Objekten

Die Transaktionsaktivität am Investmentmarkt erstreckte sich über alle Risikoklassen. Es haben einige Verkäufe von Core-Immobilien oberhalb des Segments von 30 Millionen Euro stattgefunden. Diese wurden zur Spitzenrendite gehandelt, die aktuell bei 4,4 Prozent liegt und damit gegenüber dem Vorquartal unverändert geblieben ist. „Auch im Value-Add-Segment ist die Aktivität hoch. Hier sehen wir vor allem viel Angebot durch Portfoliobereinigungen, zum Beispiel von nicht ESG-konformen Objekten. Diese nehmen viele Eigentümer aus ihrem Portfolio, um das Geld dann in moderne Objekte zu reinvestieren“, berichtet Bertrand Ehm von Savills.

Mehr Transaktionen erwartet

Erstmals seit über einem Jahr zeigten sich zudem beim „Logistikindikator“, herausgegeben von der Bundesvereinigung Logistik, leichte Erholungstendenzen, nachdem sich der Index im vergangenen Jahr stetig verschlechtert hatte. Auch das Logistik-Klima der Deutschen Hypo habe sich zum Ende des Halbjahres deutlich aufgehellt. „In der Erwartung einer besseren Geschäftslage besteht die Aussicht, dass Unternehmen wieder vermehrt Flächen anmieten. Daraus ergeben sich auch positive Aussichten für den Investmentmarkt. In der zweiten Jahreshälfte erwarten wir daher mehr Transaktionsaktivität. Bei der Spitzenrendite gehen wir von einer Seitwärtsbewegung aus“, prognostiziert Panajotis Aspiotis, Managing Director und Chief Commercial Officer bei Savills in Deutschland.

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