Asset-Management-Branche verwaltet Rekordsummen
Kräftige Zuflüsse und eine positive Marktentwicklung sorgten für ein glänzendes Jahr 2014. Die Nachfrage dürfte vorerst anhalten, die Einnahmen für Vertrieb und Management könnten in Europa jedoch sinken.
Die Asset-Management-Branche hat, gemessen am verwalteten Vermögen, 2014 wieder ein gutes Jahr erzielt, wie die Studie „Status and Outlook for Asset Management – Making the Growth Path sustainable“ der Beratungsgesellschaft Mc Kinsey and Company darlegt. In Westeuropa ist demnach das verwaltete Vermögen oder Assets under Management (AUM) durch neues Anlegergeld um schätzungsweise sechs Prozent gestiegen, infolge der Marktentwicklung um neun Prozent.
Die Branche in Nordamerika verbucht 2014 schätzungsweise zwei Prozent Wachstum des verwalteten Vermögens aus Nettozuflüssen und fünf Prozent im Zuge der Marktgegebenheiten. In den Schwellenländern machte Nettoneugeld etwa 15 Prozent des Vermögenswachstums aus, die Marktentwicklung elf Prozent. Auch die Gewinnentwicklung oder der Profit Pool, den die Branche 2014 erwirtschaftet hat, hat der Studie zufolge neue Höchststände erreicht.
Eine Frage ist allerdings, inwieweit diese Entwicklung nachhaltig ist, auch angesichts der anhaltenden Aktienrallye, meint Phillip Koch, Direktor bei McKinsey & Company und ein Autor der Studie. Bei einer möglichen Korrektur an den Aktienmärkten nach den immer neuen Rekordständen könnten die Leute wieder Vertrauen verlieren. Den Mittelflüssen im Januar und Februar zufolge kann aber auch 2015 ein erfolgreiches Jahr werden, meint Koch.
Geht die Regulierung im Sinne eines „rigorosen“ Anlegerschutzes weiter, dürften sich die Vertriebseinnahmen in Europa den weitaus niedrigeren in den USA annähern, heißt es weiter. Auch Gebühren für das Asset Management dürften sinken.
Als Wachstumsfelder in der westeuropäischen Asset-Management-Branche haben sich von 2011 bis 2013 laut der Studie vor allem passive Produkte, also insbesondere börsengehandelte Indexfonds (ETF), entpuppt. Auf der Aktien- und der Anleihenseite haben diese Produkte im Betrachtungszeitraum insgesamt mit Nettozuflüssen von jeweils zehn bis 25 Prozent die meisten neuen Anlegergelder eingenommen. Aktiv gemanagte Aktien-, Anleihen-, Misch- und alternative Fonds haben mit jeweils bis zu zehn Prozent neuer Mittelzuflüsse zwar weniger vereinnahmt, aber im Plus gelegen. Abflüsse haben dagegen Geldmarktfonds verbucht.
portfolio institutionell newsflash 15.04.2015/Heike Gorres
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