Traditionelle Anlagen
16. Juni 2021

Anleihen-ETFs mit gebremstem Wachstum

Nettoneugeschäft schrumpft im Mai auf 23 Milliarden Dollar. Interesse an Aktien-ETFs stabil.

Nach Rekordzuflüssen im ersten Quartal normalisierte sich das weltweite Neugeschäft mit börsengehandelten Indexfonds und börsengehandelten ETPs im Mai. Wie der aktuelle Marktbericht des Vermögensverwalters Blackrock zeigt, beliefen sich die Nettozuflüsse in diesem Monat auf 95,6 Milliarden Dollar. Damit setzte sich der Rückgang vom April (105,4 Milliarden Dollar) fort, nachdem der März der Branche mit 136,3 Milliarden Dollar den höchsten monatlichen Zufluss aller Zeiten beschert hatte. Der Rückgang betraf vor allem das Anleihensegment, in dem das Nettoneugeschäft auf 23,3 Milliarden Dollar zurückging (April: 36,1 Milliarden Dollar). Unterdessen hielt sich das Geschäft mit Aktien-ETPs stabil mit 64,4 Milliarden Dollar (April: 62,4 Milliarden Dollar. Rohstoff-Produkte verbuchten erstmals seit Januar 2021 positive Nettozuflüsse (6,5 Milliarden Dollar).

Japan begehrte Anlageregion

Hinsichtlich der bevorzugten Anlageregionen gab es bei Aktien-ETPs deutliche Verschiebungen. So legten Schwellenländer in der Gunst der Anleger zu und brachten es per Saldo auf 6,4 Milliarden Dollar (März: minus 1,7 Milliarden Dollar). Dabei standen einzelne Länder im Fokus, insbesondere China und Südkorea. Neben asiatischen Emerging Markets war auch Japan wieder stärker gefragt, und zwar so sehr wie seit Januar 2021 nicht mehr (5,1 Milliarden Dollar). Unterdessen ließ das Interesse an US-Aktien nach – mit 28 Milliarden Dollar verbuchte dieses Segment die geringsten Zuflüsse seit vier Monaten. Europäische Aktien verzeichneten Nettozuflüsse von 8,7 Milliarden Dollar, wobei das Interesse nach wie vor überwiegend ETPs mit Listings in den USA zugutekam.

Rekord-Zuflüsse bei Inflation-linked-Produkten

Im Anleihenbereich verzeichneten inflationsgeschützte Produkte im Mai einen neuen Rekord: Sie kamen auf 4,4 Milliarden Dollar frisches Kapital – mehr als im bisherigen Rekordmonat Juni 2020 (4,3 Milliarden Dollar). Auch auf Jahressicht befinden sich inflationsgeschützte ETPs auf Rekordkurs. Denn die Nettozuflüsse seit Anfang 2021 übertreffen bereits per Ende Mai das bisherige Spitzenjahr 2020 (17,3 Milliarden Dollar). Die steigende Nachfrage betraf sowohl den US- als auch den europäischen und globalen Markt.

Nachhaltigkeitswelle ebbt ab

Die monatlichen Mittelzuflüsse für in den USA und Europa gelistete nachhaltige ETPs beliefen sich über alle Anlageklassen hinweg auf 5,5 Milliarden US-Dollar. Damit war der Mai der ruhigste Monat seit August 2020. Noch im Februar 2021 hatten Mittelzuflüsse in nachhaltige ETFs und ETPs rund 18 Milliarden US-Dollar betragen. In Europa brachten ESG-Best-in-Class-Fonds knapp die Hälfte des monatlichen Gesamtvolumens von 3,7 Milliarden US-Dollar ein.

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