Immobilien
8. Oktober 2014

Anlegerfokus verschiebt sich

Deutschland bleibt des institutionellen Immobilienanlegers liebstes Kind, Nordamerika und Asien rücken jedoch stärker in den Fokus. Globale Mandate sind im Trend, so eine neue Umfrage.

Immobilien sind unter den institutionellen Investoren nach wie vor en vogue. Binnen Jahresfrist soll die Quote auf 12,8 Prozent ausgebaut werden. Bevorzugt werden indirekte Anlagevehikel. Dies zeigt eine Umfrage von Universal-Investment, für die im September institutionelle Investoren, wie Pensionseinrichtungen und Versicherungen, mit einem verwalteten Gesamtvermögen von über 50 Milliarden Euro und einem Immobilienanlagekapital von rund 6,1 Milliarden Euro befragt wurden. Dieses Ergebnis muss allerdings ein Stück weit relativiert werden, da es sich bei den Umfrageteilnehmern um eher immobilienaffine Anleger handelt, wie Universal-Investment selbst einräumt. Aktuell liege die Immobilienquote der Befragten bereits bei rund zwölf Prozent. 
Bei der Art der Immobilienanlage verstärkt sich laut der Studie der Trend zu indirekten Vehikeln. Zwar dominiert in den Immobilienanlagen der befragten Investoren bislang der Direktbestand (54 Prozent). Für Neuanlagen wollen jedoch 50 Prozent über offene Immobilienspezialfonds nach deutschem oder luxemburgischen Recht und etwa zehn Prozent über die neue Investment-Kommanditgesellschaft und die Luxemburger Pendants SCS und SCSp gehen. Nur 40 Prozent geben dem Direktbestand den Vorzug. „Der Trend zu regulierten Anlageformen und hier speziell zu regulierten Vehikeln hält weiter an. Neben dem deutschen offenen Immobilienspezialfonds bekommt die Direktanlage mit der Investment-KG einen weiteren Wettbewerber“, erklärte Alexander Tannenbaum, der als Geschäftsführer das Immobiliengeschäft von Universal-Investment verantwortet. 
Auch die regionale Präferenz der Investoren scheint sich bei Neuinvestitionen allmählich zu verändern. Deutschland spielt mit einer Allokation von aktuell 72 Prozent nach wie vor die Hauptrolle in den Immobilienportfolios der Befragten und ist auch bei den Neuinvestitionen mit einem geplanten Anteil von 63,5 Prozent weiterhin im Anlegerfokus. Europa insgesamt rückt hingegen aus dem Anlegerfokus. Der Anteil europäischer Immobilien, der derzeit bei 17,3 Prozent liegt, soll auf elf Prozent zurückgefahren werden. Nutznießer ist vor allem Nordamerika. Die Umfrageteilnehmer planen, den Anteil nordamerikanischer Immobilien auf elf Prozent zu verfünffachen. Auch Asien rückt stärker ins Blickfeld. Wie aus der Studie hervorgeht, soll der Anteil von derzeit 0,8 auf sechs Prozent ausgebaut werden. Mittel- und Südamerika spielen unterdessen mit einem Prozent kaum eine Rolle.  „Wir beobachten insgesamt einen Trend zu globalen Mandaten, mit denen Anleger zusätzlich auch attraktive Renditen jenseits der etablierten Märkte erschließen möchten“, so Tannenbaum. 
Die deutsche Investorengemeinde reiht sich damit in einen globalen Trend ein. Wie die Anfang Oktober veröffentlichte Studie von Preqin unter 284 Entscheidungsträger von institutionellen Investoren weltweit zeigt, dürfen sich Asset Manager im Immobilienbereich in den nächsten zwölf Monaten auf reichlich frische Gelder freuen. 55 Prozent der von Preqin befragten Investoren planen in den kommenden zwölf Monaten Commitments in Höhe von 100 Millionen US-Dollar oder mehr. Etwa 40 Prozent wollen weniger als 50 Millionen Dollar investieren. 
portfolio institutionell newsflash 08.10.2014/Kerstin Bendix
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