Traditionelle Anlagen
19. Juli 2023

Anleger suchen Sicherheit in Staatsanleihe-ETFs

Amundi: Wechsel von Kurz- in Langläufer. Im ersten Halbjahr flossen fast 300 Milliarden Euro in ETFs.

Aktien oder Anleihen? Sowohl als auch! Die globalen Mittelzuflüsse in börsengehandelte Fonds (ETFs) summierten sich im ersten Halbjahr 2023 auf fast 300 Milliarden Euro, wobei die Nachfrage jeweils fast zur Hälfte auf Aktien- und Anleihe-ETFs entfiel. Bei einem Gesamtvermögen von Aktien-ETFs von rund sieben Billionen Euro und rund zwei Billionen Euro in Renten-ETFs liegen die ETF-Zuflüsse dieser beiden Anlageklassen auf Halbjahressicht erstmals in etwa gleichauf. Dies lässt sich der Analyse der ETF-Flows im ersten Halbjahr von Amundi entnehmen.

Bei der Analyse der Anleihe-ETFs fällt auf, dass Staatsanleihen mit 16,3 Milliarden Euro das gefragteste Segment waren. Die zweitgrößte Nachfrage entfiel auf Unternehmensanleihen mit Investment-Grade-Rating (plus 10,4 Milliarden Euro). Für Amundi spiegelt das große Interesse an Staatsanleihen die gestiegene Anleiherenditen wider. Außerdem würden Anleger in Anleihe-ETFs einen sicheren Hafen suchen.

Seit Jahresbeginn summierten sich die Neugelder für ETFs auf langlaufende Staatsanleihe-Indizes auf 5,8 Milliarden Euro. In Strategien mit kurzen Laufzeiten flossen 4,7 Milliarden Euro. Die starke Nachfrage nach ETFs auf kurzlaufende Indizes konzentrierte sich vor allem auf den Jahresanfang, als Anleger bei einer inversen Zinskurve höhere Durationen vermeiden wollten. Im Juni beliefen sich die Zuflüsse in ETFs auf breite Indizes und Strategien mit langen Laufzeiten auf 1,2 Milliarden Euro und 1,6 Milliarden Euro, während nur noch eine Milliarde Euro in Strategien mit kurzen Laufzeiten geflossen ist – auch, wenn Anleihen mit kürzeren Laufzeiten nach wie vor höhere Renditen bieten. Das heißt, dass die gestiegenen ETF-Allokationen auf langlaufende Anleihen wahrscheinlich Rezessionsängste widerspiegeln.

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