Anleger ohne Angst vor dem nächsten US-Präsidenten
Schroders globale Investorenumfrage zeugt von Appetit auf Aktien und Private Assets. Amerikaner haben mehrheitlich null Bock auf Netto-Null.
Kapitalanleger bleiben auf ihrem SAA-Kurs und glauben, dass Aktien und Private Equity weiter Rückenwind geben. Mehr Sorgen machen die Politik der Zentralbanken, hohe Zinsen und ein möglicher Wirtschaftsabschwung. Das belegt die diesjährige Flaggschiff-Studie des Asset Managers Schroders, die Schroders Global Investor Insights Survey. An der Umfrage nahmen weltweit fast 3.000 Anleger verschiedenster Institutionen teil, die insgesamt ein Vermögen von rund 74,5 Billionen Dollar verantworten. Das Lager der institutionellen Investoren steuerte 815 Einschätzungen bei.
Elections = Short term noise
Interessanterweise sagten 53 Prozent der Anleger aus Nordamerika, wo bekanntlich morgen eine Wahl stattfindet, dass politische Wahlen keinen Einfluss auf deren Risikoappetit hat. Bei Elections handele es sich nur um „short term noise“. In keiner anderen Region wurde ein höherer Wert erreicht. In Europa sagte dagegen jeweils ein knappes Drittel, dass man entweder Risiko rausnimmt oder Opportunitäten nutzt, die aus Unsicherheiten entstehen.
In der globalen Umfrage wird auch ein größeres Interesse an Aktien bekundet. 51 Prozent wollen in den nächsten ein bis zwei Jahren ihre Aktienpositionen erhöhen und nur sechs Prozent wollen diese reduzieren. 44 Prozent sagten, dass sie ihr Exposure gegenüber aktiven Managern erhöhen wollen. Freuen dürfen sich auch die Anbieter von Private-Markets-Fonds. 25 Prozent der institutionellen Investoren gaben an, dass man derzeit nicht in Privatmärkte investiert, dies aber für die nächsten ein bis zwei Jahre plane. 52 Prozent wollen mehr in Private Equity investieren und 45 Prozent in Private Debt.
Transitions: Netzinfrastruktur an Nummer 1
Sehr große Unterschiede ergeben sich auf die Frage nach den Net-Zero-Commitments zwischen Nordamerikanern und Europäern. Während 52 Prozent der Amerikaner sagen, dass man keine Netto-Null-Strategie fährt und dies auch nicht beabsichtigt, waren es in Europa nur 22 Prozent. Wer in die Energie Transition investiert, tut dies als institutioneller Investor an erster Stelle über ein Investment in die Netzinfrastruktur. Dies gaben 58 Prozent an. Danach folgen Investments in Technologien wie Carbon Capture, Batterien oder Wasserstoff. Investments in die Erzeugung von Erneuerbaren Energien folgen erst auf Platz 3.
Autoren: Patrick EiseleSchlagworte: Energiewende | Private Equity | Strategische Asset Allocation (SAA)
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