Versicherungen
15. Mai 2013
Alte Leipziger verfeinert CPPI-Modell
Mit einer Nettoverzinsung ihrer Kapitalanlagen von 5,44 Prozent hat die Alte Leipziger Lebensversicherung das Geschäftsjahr 2012 abgeschlossen. Die Assets sind in zunehmendem Maße durch Aktien geprägt.
Die Alte Leipziger Lebensversicherung auf Gegenseitigkeit blickt auf ein erfreuliches Geschäftsjahr zurück. Wie der Vorstandsvorsitzende der Gesellschaft, Dr. Walter Botermann, im Rahmen der Bilanzpressekonferenz erläuterte, steigerte der Lebensversicherer die Beitragseinnahmen im Vorjahr um 12,1 Prozent auf rund 1,8 Milliarden Euro und erreichte damit das prozentual zweithöchste Beitragswachstum in der Spitzengruppe der 20 größten deutschen Lebensversicherer.
Aufgrund der guten Ertragslage gelang es dem Unternehmen, sein Eigenkapitalpolster weiter zu stärken, was sich etwa im Hinblick auf die mit Solvency II verbundenen Kapitalunterlegungen vorteilhaft erweisen dürfte. Die Eigenkapitalquote stieg um 1,80 Punkte auf 36,7 Prozent und liegt damit in etwa doppelt so hoch wie der Branchendurchschnitt. Ein im Frühjahr absolvierter Solvency-II-Testlauf sei positiv verlaufen, man habe alle Tests bestanden.
Aufgrund der guten Ertragslage gelang es dem Unternehmen, sein Eigenkapitalpolster weiter zu stärken, was sich etwa im Hinblick auf die mit Solvency II verbundenen Kapitalunterlegungen vorteilhaft erweisen dürfte. Die Eigenkapitalquote stieg um 1,80 Punkte auf 36,7 Prozent und liegt damit in etwa doppelt so hoch wie der Branchendurchschnitt. Ein im Frühjahr absolvierter Solvency-II-Testlauf sei positiv verlaufen, man habe alle Tests bestanden.
Die Nettoverzinsung der Kapitalanlagen lag bei üppigen 5,44 Prozent, wobei Sondereffekte, wie außerordentliche Erträge zur Finanzierung der Zinszusatzreserve (102 Millionen Euro) und die Beteiligung abtrünniger Versicherungsnehmer an den Bewertungsreserven (59 Millionen Euro), die Vergleichbarkeit das Zahlenmaterials mit dem Vorjahr beeinträchtigen. Ohne diese Sondereffekte hätte die Nettoverzinsung bei 4,5 Prozent und damit in etwa auf dem Niveau von 2011 (4,49 Prozent) gelegen. Unternehmensangaben zufolge haben Aktientransaktionen 42 Basispunkte zur Nettoverzinsung beigetragen.
Wie der Vorstandsvorsitzende ausführte, entsteht dem Unternehmen durch die seit Monaten strittige Nichtbegrenzung der Mitgabe von Bewertungsreserven bis 2017 eine zusätzliche Belastung von rund 150 Millionen Euro. Vor diesem Hintergrund hofft Botermann, dass sich der Bundestag nochmals mit dem Thema befasst. Im Hinblick auf die mit der Bestückung der Zinszusatzreserve einhergehenden Belastungen unterstrich der Vorstandsvorsitzende: „Wir haben hohe Reserven und sind in der Lage, diese Mittel zu stemmen.“ Der durchschnittliche Garantiezins über alle Verpflichtungen im Bestand hinweg wird mit 3,26 Prozent angegeben (Branche: 3,15 Prozent).
Hohe Reserven stützen Aktieninvestments
Zum Jahresende 2012 summierten sich die Kapitalanlagen inklusive der fondsgebundenen Lebensversicherung auf 17,293 Milliarden Euro, das entspricht einem Zuwachs um 5,1 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Die Kapitalanlagen entfielen zum Stichtag 31. Dezember schwerpunktmäßig auf Zinsanlagen, die mit 84,3 Prozent (im Vorjahr: 93,9 Prozent) das Portfolio weiter dominieren. Die Duration liege derzeit bei elf Jahren und damit über dem Branchendurchschnitt. Die Allokation von Dividendenanlagen hat unterdessen auf Jahressicht um satte 9,3 Prozentpunkte zugenommen. Inzwischen entfallen 11,5 Prozent aller Assets auf diese Anlageklasse. Die Immobilienbestände im Portfolio, derzeit bei etwa fünf Prozent verortet, sollen auf zehn Prozent verdoppelt werden, wobei man es auf erstklassige Retail-Objekte in Innenstadtlagen und Wohnobjekte in sechs ausgewählten, deutschen Ballungszentren abgesehen hat.
Die Performance der Dividendentitel lag im Vorjahr, das von einem disziplinierten Aufbau der Aktieninvestments geprägt war, bei rund 4,8 Prozent. Und nachdem die Positionen zunächst über Derivate abgesichert wurden, verzichtet die Alte Leipziger seit Mitte September 2012 auf diesen Schutz. Im Hinblick auf das hauseigene Risikomodell sei Botermann zufolge eine Aktienquote von 20 Prozent machbar; gleichwohl peilt er zunächst eine Quote um die 15 Prozent an.
Was das Anlageuniversum betrifft, investiert die Gesellschaft weiterhin direkt in Aktien aus dem Dax 30 und dem Eurostoxx 50, was aufgrund der Höhe der Investments günstiger sei als der Kauf von Indexfonds. Bei globalen Aktieninvestments (MSCI World) greift man derweil auf Fonds zurück. Wie schon in früheren Jahren scheut die Alte Leipziger Investments in Bankaktien wie der Teufel das Weihwasser. Wie auf Nachfrage weiterhin zu erfahren war, verfolgt die Gesellschaft mittlerweile ein modifiziertes CPPI-Modell, das die Schwächen herkömmlicher Modelle zu vermeiden sucht und stärker auf Trendstärken am Aktienmarkt regiere. Zudem habe man eine Höchststandsicherung eingebaut ebenso wie die Möglichkeit eines Wiedereinstiegs in den Markt, um einen sogenannten Cash-Lock zu vermeiden. Die Dividendenrendite wird je nach Region mit 3,2 bis 3,5 Prozent beziffert.
Im Gegensatz zu Aktien will die Gesellschaft von Corporate Bonds nichts wissen. Die Margen seien zu niedrig und überhaupt seien Unternehmensanleihen vergleichsweise illiquide. Der Aktienmarkt ist gerade während der Lehman-Pleite liquide geblieben, so Botermanns abschließendes Plädoyer für Dividendentitel.
portfolio institutionell newsflash 15.05.2013/tbü
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