Versicherungen
19. Mai 2023

Alte Leipziger bereitet sich auf neue Reporting-Pflichten vor

Reporting-Verpflichtungen in Übereinstimmung mit der EU-Taxonomieverordnung greifen ab 2024. Finanzmarktteilnehmer müssen mehr als 100 KPIs berichten.

Die Alte Leipziger Lebensversicherung, ein institutioneller Investor mit Kapitalanlagen von rund 28,2 Milliarden Euro, bereitet sich mit externer Unterstützung auf die ab 2024 geltenden Vorgaben für die Nachhaltigkeitsberichterstattung vor. Das zeigt eine Mitteilung von Simcorp. Der dänische Anbieter von Investment-Management-Software, der vor der Übernahme durch die Deutsche Börse AG steht, hat nach eigenen Angaben ein Modul entwickelt, das Finanzmarktteilnehmern bei ihren Reporting-Verpflichtungen in Übereinstimmung mit der EU-Taxonomieverordnung assistieren soll.

Die neue Verordnung schreibt Simcorp zufolge vor, dass große Finanzmarktteilnehmer, die in der Europäischen Union tätig sind, den Umfang der nachhaltigkeitsbezogenen Key Performance Indicators (KPIs) in ihrem Jahresbericht erweitern. Diese Angaben sollen es Anlegern und der Öffentlichkeit ermöglichen, den Anteil ökologisch nachhaltiger Wirtschaftsaktivitäten (taxonomiekonforme Aktivitäten) an ihren Investitionen über alle Anlageklassen hinweg einzuschätzen.

Mehr als 100 KPIs zu berichten

Um die neue Verordnung einzuhalten, müssen Finanzmarktteilnehmer, die der Non-Financial Reporting Directive (NFRD) unterliegen, über mehr als 100 KPIs berichten, die in den Jahresabschlüssen für das Geschäftsjahr 2023 enthalten sein müssen und in der Regel im Jahr 2024 veröffentlicht werden. Der für Kapitalanlagen und Finanzen der Alten Leipziger zuständige Vorstand Martin Rohm kommentiert die Bedeutung der neuen Verordnung zur nachhaltigen Berichterstattung so: „Wir arbeiten daran, unser Anlageportfolio bis Ende 2050 klimaneutral zu machen. In diesem Zusammenhang sorgt die EU-Taxonomie-Verordnung für mehr Transparenz, da mehr Daten als bisher verfügbar sein werden. Allerdings erhöht sich dadurch auch der Aufwand für unser Reporting deutlich.“ Diese neue innovative Lösung ermögliche es der Versicherung, die Anforderungen zu erfüllen und gleichzeitig manuelle Arbeit und Betriebsrisiken zu reduzieren, so Rohm weiter.

Nach Einschätzung von Simcorp ist die EU-Taxonomie aufgrund der Größe und des Umfangs des Rahmenwerks von entscheidender Bedeutung für Lebens- und Rentenversicherungsunternehmen, die in der EU tätig sind. Die Alte Leipziger habe schnell erkannt, dass die Erfüllung der Meldepflichten eine gewaltige Aufgabe darstellt.

Alte Leipziger und Hallesche sind die Muttergesellschaften der ALH-Gruppe. Der Sitz der Unternehmen befindet sich in Oberursel (Taunus) und Stuttgart. Martin Rohn ist Mitglied der Vorstände von Alte Leipziger Lebensversicherung, Hallesche Krankenversicherung und Alte Leipziger Holding AG.

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