Allianz stockt Wohnungsbestand in Japan auf
Versicherungen der Allianz interessieren sich mehr und mehr für den Kauf japanischer Wohnimmobilien. In Zukunft investieren die Deutschen gemeinsam mit einer kanadischen Versicherung im Land der aufgehenden Sonne.
Die auf Immobilien spezialisierte Allianz Real Estate will erneut Mehrfamilien-Wohnhäuser in Japan kaufen. Gemeinsam mit dem kanadischen Immobilienspezialisten Ivanhoé Cambridge und anderen Investoren hat der Immobilienableger der Allianz am Ende des vergangenen Jahres eine entsprechende Investmentplattform gegründet. Sie bildet den Ausgangspunkt für die Immobilienkäufe.
Neue Immobilienplattform ist ein geschlossener Fonds
Die Partner wollen „ein diversifiziertes Portfolio von Mehrfamilien-Wohnimmobilien in japanischen Top-Metropolen“ aufbauen, heißt es in einer Mitteilung von Allianz Real Estate. Die Plattform trägt den Namen Allianz Real Estate Asia-Pacific Japan Multi-Family Fund I und ist ein in Singapur registrierter, geschlossener Fonds.
Insgesamt wollen die Partner mit Hilfe des Fonds zwei Milliarden US-Dollar (rund 1,77 Milliarden Euro) investieren. In einem ersten Schritt haben Ivanhoé Cambridge, die Immobilientochter der kanadischen Pensionseinrichtung und Versicherungsgesellschaft Caisse de Dépôt et Placement du Québec, und Unternehmen der Allianz-Gruppe jeweils 250 Millionen Dollar (221 Millionen Euro) Eigenkapital zugesagt. Allianz Real Estate wird als Investment Manager und General Partner der Plattform fungieren.
Immobilien in Bestlagen sollen es sein
Die Strategie der Immobilienmanager besteht darin, vorrangig neue Immobilien in Bestlagen in den vier japanischen Großstädten Tokio, Osaka, Nagoya und Fukuoka zu erwerben und die Objekte langfristig zu vermieten und zu halten. Die Immobilienspezialisten haben laut Mitteilung einen ESG-Schwerpunkt. Dabei geht es unter anderem um den Einsatz erneuerbarer Energien.
Institutionelle Immobilienanleger kaufen infolge der Corona-Pandemie bevorzugt die als risikoarm eingestuften Wohnimmobilien. Laut einer aktuellen Umfrage ist dieser Trend in Deutschland ungebrochen. Das zeigt auch das aktuelle Engagement der Allianz in Japan. „Der japanische Wohnsektor im Bereich Mehrfamilienhäuser hat sich während der Covid-19-Pandemie als widerstandsfähig erwiesen und ist nach wie vor eine Anlageklasse mit großer Überzeugungskraft, die Anlegern stabile Cashflows und attraktive Renditen bietet“, so Rushabh Desai, Vorstandschef der Allianz Real Estate in der Region Asien/Pazifik. „Wir freuen uns sehr, diese Partnerschaft mit Ivanhoé Cambridge zu schließen. Die gemeinsame Expertise wird das Venture dazu befähigen, ein breites Portfolio von erstklassigen japanischen Wohnimmobilien mit strengen ESG-Standards aufzubauen.“
Allianz Real Estate hält 6.000 Wohneinheiten in Japan
Die Allianz-Gruppe betreute Ende Dezember 2020 ein Investmentportfolio von 835 Milliarden Euro. Immobilien stellten dabei die größte alternative Asset-Klasse dar. Die Allianz Real Estate entwickelt und steuert das globale Real-Estate-Portfolio der Allianz für etwa 38 Gruppengesellschaften und Pensionsfonds. Allein das Portfolio der Allianz Real Estate im asiatisch-pazifischen Raum ist rund 7,8 Milliarden Euro wert (Stand: September 2021).
In den vergangenen Jahren hat Allianz Real Estate ihr Portfolio von japanischen Mehrfamilienhäusern kontinuierlich ausgebaut. Aktuell umfasst der Bestand 6.000 Einheiten in 134 Objekten mit einem Bruttoinventarwert von rund 1,5 Milliarden Euro.
Autoren: Tobias BürgerSchlagworte: Allianz | Japan | Wohnimmobilien
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