Allianz RE kommt mit Finanzierungsfonds, Helaba Invest mit Immobilienkreditfonds
Allianz lädt Drittinvestoren ein. Helaba Invest wendet sich an Sparkassen.
Fast zeitgleich berichten Allianz Real Estate und Helaba Invest über vergleichbare Produkte. Diese zielen beide darauf ab, Investoren Zugang zu Immobilienfinanzierungen zu öffnen. Während es sich aber bei der Versicherungstochter um einen Finanzierungsfonds nach Luxemburger Recht handelt, offeriert die Landesbank-Tochter einen AIF nach deutschem Recht.
Das Produkt der Allianz Real Estate, deren insgesamt verwaltetes Vermögen bei 60 Milliarden Euro liegt, soll die steigende Nachfrage aus der Allianz-Gruppe nach Debt-Investments befriedigen und ab 2019 auch Drittinvestoren zugänglich gemacht werden. Bei den ersten Transaktionen handelt es sich um die Finanzierung von St. Katharine Docks in London und die Refinanzierung von Noventa di Piave in Italien.
„Unsere Immobilien-Finanzierungsplattform wurde nach den höchsten Branchenstandards und mit hervorragenden Partnern entwickelt. Wir konzentrieren uns vorerst auf unsere Kunden in der Allianz und insbesondere die kleineren Gesellschaften der Gruppe, denen es angesichts ihrer Investitionsgröße bisher schwer fiel, sich an den Einzelprojekten zu beteiligen. In einem zweiten Schritt möchten wir auch Dritten anbieten, von unseren Möglichkeiten Gebrauch zu machen und ihnen die Gelegenheit eröffnen, gemeinsam mit der Allianz in Immobilienfinanzierung zu investieren“, so Roland Fuchs, Head of European Debt bei der Allianz Real Estate.
Der Gesamtbestand der Allianz Real Estate im Debt-Bereich beläuft sich auf 17,6 Milliarden Euro. Davon entfallen 6,8 Milliarden Euro auf das European Debt-Geschäft und 10,8 Milliarden Euro auf das etablierte Finanzierungsgeschäft in den USA.
Helaba bietet Sparkassen Zugang zum Kreditportfolio der Helaba
Die Helaba Invest teilt mit, erstmals einen Immobilienfonds anzubieten, der Sparkassen Zugang zum diversifizierten Kreditportfolio der Helaba bietet. Es handelt sich dabei um einen Spezial-Alternative Investmentfonds (AIF) nach deutschem Recht. Im ersten Closing konnte ein Zeichnungsvolumen von 100 Millionen Euro erzielt werden. Das geplante Zielvolumen des Fonds liegt bei 250 Millionen Euro.
Wie es weiter heißt, investiert der HI-Immobilien-Kredit-Fonds I in ein breit gestreutes Portfolio von grundschuldbesicherten, unverbrieften Darlehensforderungen, die ausschließlich von der Helaba originiert sind. Die Anlagestrategie sei europäisch ausgerichtet, mit einem Investitionsschwerpunkt auf Deutschland. Darüber hinaus werde eine breite sektorale Streuung über alle Nutzungsarten angestrebt. Die Kredite sollen bis zu ihrer jeweiligen Endfälligkeit gehalten werden. Nach der Rückzahlung sind keine Neuinvestitionen vorgesehen. Für die Sparkassen als Investoren bleibt das Portfolio somit über die gesamte Fondslaufzeit planbar. Die Auswahl der Kredite erfolgt durch das Portfolio Management der Helaba Invest.
„In einem andauernden Niedrigzinsumfeld können Sparkassen durch den Kreditfonds ihr Eigengeschäft weiter diversifizieren und gleichzeitig eine attraktive Rendite erzielen“, sagt Uwe Trautmann, Vorsitzender der Geschäftsführung der Helaba Invest. „Dabei profitieren sie von der Expertise und dem Marktzugang der Helaba als führende Bank in der gewerblichen Immobilienfinanzierung.“ Für die Helaba öffnet sich mit dem Immobilien-Kreditfonds ein weiterer Refinanzierungskanal. Der Fonds stellt damit eine ideale Ergänzung der bestehenden Syndizierungsplattform dar, über die Sparkassen bereits in einzelne Immobilienfinanzierungen investieren können. Das finale Closing ist für Ende Oktober/Anfang November vorgesehen.
Autoren: Patrick EiseleSchlagworte: Immobilien | Private Debt
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