Alternative Anlagen
26. August 2015

Allianz geht in den Londoner Untergrund

Ein Konsortium um den Münchner Versicherungskonzern hat den Zuschlag für den neuen und 25 Kilometer langen Hauptabwasserkanal in London erhalten. Das Konsortium mit dem Namen Balzagette erwirbt die noch zu bauenden Röhren und betreibt das System.

Auf der Suche nach auskömmlichen Erträgen finden institutionelle Investoren, wie es scheint, immer neue Möglichkeiten. Die Allianz hat nun im wahrsten Sinne des Wortes eine spudelnde Kapitalanlage gefunden. Laut einem Bericht der Börsen-Zeitung vom 25. August hat ein Konsortium um die Allianz den Zuschlag für eine neues Abwassersystem in der britischen Hauptstadt erhalten. Das Projekt „Thames Tideway Tunnel“ habe ein Volumen von 4,2 Milliarden Pfund. Darin enthalten sei eine Investitionssumme für den Bau von knapp 1,28 Milliarden Pfund. Die Anteile der Partner werden dem Bericht zufolge zwar nicht aufgeschlüsselt. In der Branche heißt es aber, die Allianz sei mit rund einem Drittel und knappem Abstand der größte Anteilseigner. In dieser Höhe beteilige sich der Investmentmanager Allianz Capital Partners (ACP) an den Investitionen. 
Investment- und Finanzierungspartner an Bord 
Laut dem Bericht sind die Partner in London die internationalen Fondsgesellschaften Amber Infrastructure Group, Dalmore Capital und DIF. Alle drei seien auf Investitionen in Infrastrukturprojekte spezialisiert. Fremdkapital für das Abwasserprojekt steuern sechs Banken bei, darunter die Royal Bank of Canada, Lloyds Bank und Santander. Moody’s habe die Bonität des Vorhabens mit der Note „Baa2“ bewertet. 
Der Zeitplan für den Thames Tideway Tunnel sieht folgendermaßen aus: Nachdem 2014 die Planungsentscheidung fiel, sollen in diesem Jahr die Verträge im Hinblick auf die Bauarbeiten und deren Finanzierung abgeschlossen werden. 2016 werden die ersten, vorbereitenden Baumaßnahmen beginnen. Im Jahr darauf sollen die eigentlichen Tunnelarbeiten beginnen. Der Abschluss der Baumaßnahmen ist für 2023 vorgesehen. Das Abwassersystem wird einen Durchmesser von 7,2 Metern haben und mit einer Kapazität von 1,6 Millionen Kubikmetern groß genug sein, um das Londoner Abwassersystem für den erwarteten Bedarf im 22. Jahrhundert zu rüsten, hoffen die Betreiber. 
Für ACP ist das Abwasserprojekt bereits das dritte Engagement in britische Infrastruktur. 2014 erwarb das Unternehmen ebenfalls mit Konsortialpartnern die Firma Porterbrook, eine der drei größten Leasinggesellschaften für Schienenfahrzeuge Großbritanniens. In diesem Jahr kam für 113 Millionen Pfund ein Anteil von 56 Prozent am Colchester-Garrison-Projekt hinzu. Im Mittelpunkt steht dort der Bau und der Betrieb eines Garnisonsstandortes nordöstlich von London. In Deutschland beschränkt sich ACP bisher auf den Raststättenbetreiber Tank & Rast,wie Sie hier nachlesen können. 
portfolio institutionell newsflash 26.08.2015/Tobias Bürger
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