Alecta verliert über eine Milliarde Euro durch US-Bankenpleiten
Schwedischer Pensionsfonds war viertgrößter Anteilseigner der kollabierten Silicon Valley Bank. Auch größere Investments in die Signature Bank und die First Republic Bank.
Der schwedische Pensionsfonds Alecta hat infolge der jüngsten US-Bankenpleiten eine Summe von umgerechnet über einer Milliarde Euro abgeschrieben. Der circa 106 Milliarden Euro schwere Pensionsfonds war viertgrößter Investor der Silicon Valley Bank (SVB). Außerdem hielt Alecta als fünftgrößter Investor große Positionen an der First Republic Bank und der ebenfalls kollabierten Signature Bank (sechstgrößter Anteilseigner). Das berichtete Bloomberg.
Zuletzt stark zugekauft
Nach dem Bericht hat der Pensionsfonds seine Position in der kalifornischen SVB im vergangenen Jahr nochmals verdoppelt. Wie Alecta selbst in einer Stellungnahme mitteilte, begannen die Investitionen im Juni 2019 und wurden im November 2022 letztmals aufgestockt. Die Gesamtinvestition in die SVB beläuft sich demnach auf rund 0,79 Milliarden Euro.
Die Positionen von Alecta in die ebenfalls kollabierte Signature Bank beliefen sich auf insgesamt 0,28 Milliarden Euro. Insgesamt beliefen sich die Investitionen in beide Banken Alecta zufolge auf umgerechnet circa 1,06 Milliarden Euro. Dies entspreche etwa ein Prozent des gesamten verwalteten Vermögens von Alecta in Höhe von umgerechnet rund 106 Milliarden Euro.
Abschreibungen auf null
Nach einer Stellungnahme des Pensionsfonds sei die Finanzlage von Alecta „nach wie vor sehr solide, und die Solvabilität, das heißt das Verhältnis zwischen Vermögenswerten und künftigen Verpflichtungen, ist hoch: 203 Prozent zum 10. März 2023, nachdem der Wert der Silicon Valley Bank und der Signature Bank auf null gesetzt wurde“, teilt der Pensionsfonds auf seiner Website mit. Alecta habe außerdem 0,85 Milliarden Euro in die amerikanische First Republic Bank investiert, deren Marktwert bei Geschäftsschluss am 10. März umgerechnet 0,64 Milliarden Euro betrug, so Alecta weiter.
Nach der Abschreibung des Wertes der Silicon Valley Bank und der Signature Bank auf null sei das gesamte Portfolio der börsennotierten Aktien von Alecta im Jahr 2023 um etwas mehr als drei Prozent gestiegen, was einem Plus von circa 1,45 Milliarden Euro zum 10. März 2023 entspreche, so Alecta in der Mitteilung.
Fokus auf amerikanische Nischenbanken
Wie Bloomberg bereits am 10. März berichtete, hatte Alecta wenige Tage vor den US-Bankenpleiten den lokalen schwedischen Medien mitgeteilt, dass es seine gesamten Anteile an einem der konservativsten schwedischen Kreditinstitute, der Svenska Handelsbanken AB, nach 71 Jahren abgestoßen habe. Laut Veröffentlichung in der Zeitung Dagens Industri habe man sich auf amerikanische Nischenbanken statt auf traditionelle Kreditgeber konzentrieren wollen.
Autoren: Daniela EnglertSchlagworte: Aktien | Banken | USA
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