Aktiv funktioniert in Emerging Markets besser
Ineffizienz und Marktstruktur Gründe. Umgang mit Schwergewichten zentral für Risikomanagement.
Eine Studie von American Century Investment kommt zu dem Ergebnis, dass seit 2003 immerhin zwei Drittel aller untersuchten aktiven Emerging-Markets-Fonds einen vergleichbaren ETF schlagen. Ein Drittel schneidet dagegen schwächer ab. „Mit gezielter Titelselektion, Portfoliokonstruktion und Risikomanagement schaffen es aktive Manager, in den Emerging Markets dauerhaft den Markt zu schlagen“, so Patricia Ribeiro, Portfoliomanagerin für Emerging Markets-Strategien bei American Century Investments. Interessanter als das Ergebnis der Studie eines aktiven Managers, dass aktive Strategien sich behaupten können, sind die Gründe, die sie anführt, um die Outperformance speziell in den Emerging Markets zu untermauern.
So seien Emerging Markets immer noch ineffizient, da Informationen noch immer nicht so schnell eingepreist werden und es gewisse Schwierigkeiten gebe, verlässliche Daten aus Emerging Markets zu beschaffen. Grund dafür sei auch, dass Finanzanalysten weniger Unternehmen abdecken, speziell Wachstumsunternehmen und kleinere Unternehmen hätten mitunter gar keine Abdeckung durch Analysten. Günstige Voraussetzungen ergeben sich zudem durch eine große Kluft zwischen gut performenden und schlecht performenden Aktien. Die Standardabweichung liege bei Emerging-Markets-Aktien bei 17,08, während sie in Industriestaaten Ex-USA bei 14,53 liege.
Große Unterschiede gibt es zusätzlich zwischen den einzelnen Ländern, die wiederum weniger den Entwicklungen des Weltmarktes folgen. Dafür spricht auch ein großer Anteil des Binnenmarktes an den Umsätzen der Unternehmen, welcher mit durchschnittlich 71 Prozent deutlich über den ökonomisch entwickelten Staaten liegt (34 Prozent). Besondere Herausforderung für das Portfoliomanagement stellen zudem die Schwergewichte dar, welche mit ihrer hohen Marktkapitalisierung die Indizes stark dominieren. „Die Index-Schwergewichte im Portfolio deutlich abweichend vom Index zu allokieren, ist ein wesentlicher Teil des Risikomanagements von Emerging Markets-Fonds“, so Ribeiro.
Autoren: Tim BüttnerSchlagworte: Aktiv vs. Passiv | Emerging Markets / Schwellenländer
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