AfA: Laut Immobilienverband nicht hoch genug
Erhöhung der AfA wäre Anreiz für neue Investitionen. Gestiegener Instandhaltungsaufwand rechtfertigt höhere Abschreibung.
Am heutigen Mittwoch will in Berlin dem Vernehmen das Kabinett den Entwurf des Bundesfinanzministeriums zur steuerlichen Förderung des Mietwohnungsneubaus (Sonder-AfA; Absetzung für Abnutzung) beschließen. Der ZIA Zentraler Immobilien Ausschuss, Spitzenverband der Immobilienwirtschaft, begrüßt die Bereitschaft der Politik, neue Anreize für das Bauen zu setzen, weist aber auf bessere Möglichkeiten hin. „Die Sonder-AfA ist ein passendes Instrument in Zeiten des Marktabschwungs und Konjunkturtiefs. Hier könnten wichtige Akzente durch die Sonderabschreibung gesetzt werden. Aktuell sind jedoch andere steuerliche Anreize besser geeignet“, so Dr. Andreas Mattner, Präsident des ZIA, in einer Pressemitteilung.
Eine gleichermaßen einfache wie wirksame Möglichkeit wäre für den Zentralen Immobilien Ausschuss, die lineare AfA von derzeit zwei Prozent zu erhöhen. Mattner: „Eine Erhöhung auf drei Prozent würde die Realität des Gebäudesektors widerspiegeln. Eine Erhöhung auf vier Prozent wäre ein echter Anreiz für neue Investitionen. Die Anforderungen insbesondere an die Gebäudetechnik haben sich in den vergangenen Jahren konstant erhöht. Somit ist der Instandhaltungsaufwand für Eigentümer deutlich gestiegen.“
Zudem wären Entbürokratisierung, Beschleunigung und Vereinfachung als politische Zielsetzung wichtig. „Wir werden uns beim Wohngipfel für eine Beschleunigung der Planungs- und Genehmigungsverfahren, neue Unterstützung der kommunalen Baubehörden und eine Vereinfachung des deutschen Baurechts einsetzen. Das würde neue Impulse für Investoren setzen, um der Wohnungsnot schneller und effizienter begegnen zu können“, sagt Mattner.
Eine der Hauptursachen für Termin- und Kostenüberschreitungen sieht der Ausschuss bereits in den Planungsprozessen. Zwar soll die umfängliche Bedarfsermittlung und Planungstiefe erhalten bleiben, aber gerade die Bewilligung sei durch die Vielzahl und Unterschiedlichkeit der beteiligten Akteure äußerst komplex. In der momentanen Bedarfssituation dauere der Planungsprozess zu lange. Der ZIA hat in 28 Punkten Ideen entwickelt, wie schneller geplant und gebaut werden kann und wie der Beitrag der Immobilienwirtschaft hierbei aussehen könnte.
portfolio institutionell 19.09.2018/Patrick Eisele
Autoren: Patrick EiseleSchlagworte: Politik/Regulierung
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