Abschreiber bei der Munich Re
Rückversicherung muss russische und ukrainische Anleihen wertberichtigen. 1,6 Prozent Rendite in Q1.
Das Zahlenwerk der Munich Re für die ersten drei Monate des laufenden Jahres steht unter dem Eindruck des Kriegs in der Ukraine und des Zinsanstiegs. Wie die Versicherung mitteilt, sank das Kapitalanlageergebnis von Munich Re in Q1 von 1.691 auf 987 Millionen Euro. Dabei fiel der Saldo aus Zu- und Abschreibungen deutlich auf minus 1.122 nach 171 Millionen Euro im Vorjahresquartal. Dies geschah vor allem aufgrund von Abschreibungen auf russische und ukrainische Anleihen in Höhe von beinahe 700 Millionen Euro brutto, die das Kapitalanlageergebnis sowohl in der Rückversicherung als auch bei Ergo belasteten.
„Die finanziellen Auswirkungen von Krieg und Sanktionen belasten das Ergebnis des ersten Quartals erheblich: Wir haben Anleihen beider Länder abgeschrieben und erste Schadenaufwände gebucht“, teilt Finanzvorstand Christoph Jurecka mit. Trotz der Unsicherheiten in einem schwierigen Umfeld strebt die Munich Re auf Basis des Quartalsgewinns von mehr als 600 Millionen Euro weiter ein Jahresziel von 3,3 Milliarden Euro an.
Das Kapitalanlageergebnis in Q1 entspricht insgesamt einer Rendite von 1,6 Prozent bezogen auf den durchschnittlichen Marktwert des Portfolios. Die laufende Rendite lag bei 2,3 Prozent und die Wiederanlagerendite stieg deutlich auf 2,1 Prozent. Die Aktienquote einschließlich aktienbezogener Derivate betrug zum 31.03.2022 7,5 Prozent und war damit nahezu unverändert. Der Bestand an Kapitalanlagen war im Vergleich zum Jahresende 2021 zu Buchwerten rückläufig mit 233.308 nach 240.300 Millionen Euro. Ursache hierfür war im Wesentlichen das gestiegene Zinsniveau.
Wie die Rückversicherung weiter mitteilt, lag das Eigenkapital mit 27.783 Millionen Euro unter dem Niveau zu Jahresbeginn von 30.945 Millionen Euro. Ursächlich hierfür ist vor allem der Rückgang der Bewertungsreserven auf festverzinsliche Wertpapiere infolge der – ökonomisch für Versicherungsunternehmen vorteilhaften – gestiegenen Zinsen. Die Solvenzquote lag bei circa 231 Prozent und damit oberhalb des optimalen Bereichs von 175 bis 220 Prozent.
Autoren: Patrick EiseleSchlagworte: Emerging Market Debt | Staatsanleihen
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