Alternative Anlagen
15. August 2018
Comeback der Zinspapiere bringt Alternatives nicht in die Bredouille
Festverzinsliche Wertpapiere feiern ein Comeback. Staatsanleihen und Pfandbriefe gewinnen an Bedeutung. Aber die immer begehrteren alternativen Assets kann das Revival nichts aus dem Trab bringen.
Festverzinsliche Wertpapiere mit Spitzen-Rating bilden aufgrund ihrer Eigenschaften traditionell das Fundament vieler institutioneller Portfolien. Doch mit der Zinsflaute sind diese Zinspapiere aus der Mode gekommen, renditesuchende Anleger haben die Fühler jenseits der Fixed-Income-Welt ausgestreckt, was zum Beispiel den Run auf Immobilien und ganz allgemein Infrastruktur-Assets erklären kann. Doch die renditetechnisch und portfoliotheoretisch in der Versenkung verschwundenen Bonds setzen zum Comeback an, wie eine Untersuchung von Universal-Investment zeigt.
Die Hessen haben sich sämtliche Anlagen in ihren Spezialfonds zum 30. Juni 2018 näher angeschaut, mit früheren Angaben verglichen und sind dabei zu interessanten Ergebnissen gekommen, die als repräsentativ eingestuft werden können. Denn das Gesamtvolumen der analysierten Assets under Administration beträgt derzeit rund 278 Milliarden Euro. Das entspricht 17 Prozent des gesamten vom Fondsverband BVI erfassten Spezialfondsvermögens in Höhe von 1.616 Milliarden Euro per Ende Mai 2018.
Die Hessen haben sich sämtliche Anlagen in ihren Spezialfonds zum 30. Juni 2018 näher angeschaut, mit früheren Angaben verglichen und sind dabei zu interessanten Ergebnissen gekommen, die als repräsentativ eingestuft werden können. Denn das Gesamtvolumen der analysierten Assets under Administration beträgt derzeit rund 278 Milliarden Euro. Das entspricht 17 Prozent des gesamten vom Fondsverband BVI erfassten Spezialfondsvermögens in Höhe von 1.616 Milliarden Euro per Ende Mai 2018.
Geldpolitik als Dreh- und Angelpunkt
„Die früher selbstverständliche Dominanz festverzinslicher Wertpapiere, allen voran Bundesanleihen, gibt es so nicht mehr“, berichtet Universal-Geschäftsführer Markus Neubauer anhand der Zahlen. Dazu hätten in erster Linie die Erhöhung der Aktienquoten und die Hinwendung zu alternativen Asset-Klassen in den Spezialfonds – wie Immobilien, Private Debt oder Equity – beigetragen, während die Engagements in Anleihen gleichzeitig drastisch gekürzt wurden. Heute muss man sich jedoch die Frage stellen, ob die Investoren die neue Zusammensetzung tendenziell beibehalten oder vielmehr bestrebt sein werden, zur früheren Gewichtung zurückzukehren, sobald die Geldpolitik diesen Schritt ermöglicht.
Corporate Bonds fallen in der Gunst zurück, Govys legen zu
Rückblende: Anfang 2012 lag die Gewichtung der Portfolios bei durchschnittlich 56 Prozent Anleihen und 23 Prozent Aktien, alternative Anlagen spielten kaum eine Rolle. Bis Mitte 2017 hatte sich die Rentenquote quer über alle Investorengruppen auf 42 Prozent reduziert. Im Anleihebereich markiert dieses Rekordtief nun aber die Trendwende.
Seither gewinnen Festverzinsliche an Bedeutung und machen heute rund 45 Prozent aller Spezialfonds aus, was auch auf einen Sondereffekt bei Universal zurückgeht. Und dennoch wird das Rad im Rentensegment offenbar zurückgedreht: Die Abkehr von Staats- und die Hinwendung zu renditeträchtigeren Unternehmensanleihen ist vorbei. Mitte 2017 lagen die Quoten bei 23,4 Prozent beziehungsweise 33,8 Prozent. Aktuell stehen Corporate Bonds für 29 Prozent der Anleiheportfolios, während die „Govies“ auf 26,4 Prozent zugelegt haben.
Seither gewinnen Festverzinsliche an Bedeutung und machen heute rund 45 Prozent aller Spezialfonds aus, was auch auf einen Sondereffekt bei Universal zurückgeht. Und dennoch wird das Rad im Rentensegment offenbar zurückgedreht: Die Abkehr von Staats- und die Hinwendung zu renditeträchtigeren Unternehmensanleihen ist vorbei. Mitte 2017 lagen die Quoten bei 23,4 Prozent beziehungsweise 33,8 Prozent. Aktuell stehen Corporate Bonds für 29 Prozent der Anleiheportfolios, während die „Govies“ auf 26,4 Prozent zugelegt haben.
In Bundesanleihen wird seit einem Jahr wieder mehr investiert, berichtet Universal-Investment, obwohl die aktuelle Rendite auf zehn Jahre nur knapp über der Nullgrenze liegt. Die jüngsten Verschiebungen im Anleihensegment können aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass insbesondere deutsche Staatspapiere in den vergangenen Jahren stark an Boden verloren haben: Ihr einstmals dominanter Anteil sank von 7,23 Prozent des gesamten Spezialfonds-Volumens auf 2,29 Prozent per Mitte 2017.
Derzeit liegt er bei 3,39 Prozent. Größter Schwellenländer-Emittent in deutschen Portfolios ist übrigens Mexiko. Dort liegen derzeit rund 569 Millionen Euro. Im Ranking folgen Indonesien, Polen, Kolumbien, Brasilien und Russland mit immerhin noch 288 Millionen Euro Exposure.
Anders als bei Anleihen scheinen die Anleger in Bezug auf Aktien bei ihrer aktuellen Allokation bleiben zu wollen. Eine weitere maßgebliche Entwicklung ist die Diversifizierung hin zu Alternative Assets, die mit ihrer geringen Korrelation zu den traditionellen Asset-Klassen einen zusätzlichen Beitrag zur Risikominimierung leisten. Hier sei bislang weder eine Umkehr noch Stagnation des Trends auszumachen, berichtet Universal-Investment.
portfolio institutionell 15.08.2018/Tobias Bürger
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