Schwarzer Schwan
18. Mai 2018
Klumpenrisiko Ehe: Downside ohne Recovery
Die Ehe ist ein Klumpenrisiko mit hoher Downside. Zur Reduktion trägt nicht Diversifikation, aber Timing bei.
Morgen ist es endlich so weit: Die Hochzeit des Jahres steigt! Prinz Harry und die amerikanische Schauspielerin Meghan Markle wollen sich vermählen. Noch kann also zum Beispiel auf die Farbe des Huts der Queen gewettet werden. Alle Monarchisten in der portfolio-Redaktion ziehen ebenfalls – huldvoll – den Hut, gratulieren und raten zu einem guten Ehevertrag.
Die Erfolgsrezepte des Börsen-Kochs sind nicht zu empfehlen
Szenewechsel vom Königreich ins Ländle: Um den Informationsbedarf ihrer Kunden zu Kapitalanlagefragen zu decken, laden Banken zur Not auch Journalisten ein. Willkommen war der Südwestbank in Stuttgart in diesem Jahr Markus Koch – „unser“ Mann an der Wall Street – um seine Erfolgsrezepte zu präsentieren. Ob diese aber immer weiterzuempfehlen sind?
Wie die Stuttgarter Zeitung berichtete, erläuterte der Fernsehjournalist zunächst die Bedeutung von Klumpenrisiken. Laut Koch werde jede dritte Ehe geschieden, nach im Schnitt 14 Jahren und neun Monaten sei alles aus. Hätte man aber in diesem Zeitraum diversifiziert in Dax-Aktien investiert, wäre das Anlagerisiko viel geringer gewesen. Scheidungen können schließlich sehr teuer sein, und eine Recovery ist anders als bei Aktien nicht möglich.
Mit der Diversifikation in Liebesangelegenheiten hat es Markus Koch allerdings übertrieben. Wie der Wall-Street-Reporter berichtete, habe er sich exakt vor zehn Jahren ebenfalls nach einem Vortrag bei der Südwestbank so ins Stuttgarter Nachtleben – ja, das gibt es – gestürzt, dass seine Gemahlin daraufhin die (teure) Scheidung einreichte. Zumindest zum Timing kann man Koch beglückwünschen, mit dem er echte Alpha-Fähigkeiten bewies. Die Finanzmarktkrise habe er nämlich sehr gut überstanden, weil er im entscheidenden Moment mittellos gewesen sei, also nicht spekulieren konnte.
Der Maximum Drawdown für die Koch´schen Finanzen war die damalige Scheidung aber nicht. Als 19-Jähriger bekam er nämlich als „Börsen-Wunderkind“ von gierigen Verwandten und Lehrern zur Veranlagung Geld zugesteckt, das er gleich noch per Kreditaufnahme hebelte. Es kam wie es kommen musste: Markus Koch startete seine Karriere mit 35.000 Euro Schulden – war aber um eine große Erfahrung reicher. Hut ab: Auch hier war das Timing gut!
Glück in der Liebe, gute Timing-Entscheidungen in Finanzangelegenheiten und ein schönes Pfingstwochenende wünscht Ihnen die Redaktion von portfolio institutionell.
Autoren:
portfolio institutionell
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