Schwarzer Schwan
19. Januar 2018
Millionenschwerer Floh
Dieses Jahr steht die Fußballweltmeisterschaft an. Die beiden wichtigsten Protagonisten sind schon gut gerüstet – zumindest finanziell.
Cordoba, 1978: „Was wollt ihr denn, ihr kleinen Amateure", soll laut der Tageszeitung Taz der deutsche Nationalspieler Rüdiger Abramczik auf dem Spielfeld zum vermeintlich unterlegenen Gegner Österreich gesagt haben. Später stichelte er: „Na, was kriegt ihr denn? Wir kriegen 40.000 Mark.“ Dazu gabs bekanntlich dann für die arroganten Deitschn bei der Weltmeisterschaft noch eine schmachvolle 2:3-Niederlage.
Wer was kriegt, ist heute spätestens dank der im Spiegel veröffentlichten Football Leaks sehr transparent. Der weltbeste Fußballer Cristiano Ronaldo soll pro Saison ein Fixum von 21 Millionen Euro netto schnappen, sein Dauerrivale Leo Messi allerdings ab einer bestimmten Zahl von Pflichtspielen garantierte 106.347.115 Euro und bei maximalem Erfolg 122.515.205 Euro – allerdings brutto, was jedoch Ronaldos Empörung kaum dämpft. Grün vor Neid halte es der Portugiese laut Zeitungsberichten seitens seines Arbeitgebers Real Madrid für einen „Mangel an Respekt“, dass er so viel weniger als Messi verdiene.
Zur Empörung Ronaldos dürfte zudem beitragen, dass laut den im Spiegel veröffentlichten Football Leaks der FC Barcelona freundlicherweise eine Steuerschuld von la Pulga, dem Floh, in Höhe von zwölf Millionen Euro beglich. Dafür gewährte der Club dem Clan des 1,70 m kleinen Messi ein ähnlich hohes Darlehen, dessen Rückzahlung noch freundlicher mit einem Extra-Bonus an Messi erleichtert wird. Auf diese Weise, so der Spiegel, hilft ein steuerlich subventionierter Fußballverein einem verurteilten Steuersünder bei der Zahlung von Steuerschulden. „Auch wenn die aufgeführten Summen formal von Senior Messi bezahlt werden, so werden sie in voller Höhe vom FC Barcelona übernommen werden“, zitiert der Spiegel aus einem Barca-internen Entwurf.
Zur Empörung Ronaldos dürfte zudem beitragen, dass laut den im Spiegel veröffentlichten Football Leaks der FC Barcelona freundlicherweise eine Steuerschuld von la Pulga, dem Floh, in Höhe von zwölf Millionen Euro beglich. Dafür gewährte der Club dem Clan des 1,70 m kleinen Messi ein ähnlich hohes Darlehen, dessen Rückzahlung noch freundlicher mit einem Extra-Bonus an Messi erleichtert wird. Auf diese Weise, so der Spiegel, hilft ein steuerlich subventionierter Fußballverein einem verurteilten Steuersünder bei der Zahlung von Steuerschulden. „Auch wenn die aufgeführten Summen formal von Senior Messi bezahlt werden, so werden sie in voller Höhe vom FC Barcelona übernommen werden“, zitiert der Spiegel aus einem Barca-internen Entwurf.
Seinem Motto „Més que un Club“, also mehr als ein Club, zu sein, wird der FC Barcelona mit solchen Aktionen vollauf gerecht. Laut barcawelt.de soll mit dem Motto die Verbundenheit des FC Barcelona zur Gesellschaft, die der Verein jenseits des Sportes bisher aufrechterhielt und weiterhin aufrecht halten wird, ausgedrückt werden. Schließlich will man die Gesellschaft im Fan-Shop weiterhin für das aktuelle Auswärtstrikot mit 140 Euro zur Kasse bitten.
Allerdings hat Messi in den Barca-Trikots fast immer Leistung gebracht. Anders als sein Landsmann, Carlos Tévez, bei seinem einjährigen Gastspiel in China, das ihm rund 40 Millionen Euro einbrachte – und viel Kritik ob seiner dafür sehr mäßigen Leistungen. „Es ist in Ordnung, denn ich war dort sieben Monate im Urlaub“, so Tévez lapidar. Urlaub trifft es auch sehr gut, da der Ex-Nationalspieler Argentiniens knapp ein Drittel der Saison nicht zum Kader seines Teams zählte. Grund war sein Übergewicht.
Schöner Urlauben als in China lässt es sich aber im idyllischen Kraichgau – zumindest für Ex-Fußballnationaltorwart Tim Wiese. „Hoffenheim war mein Jackpot“, gab Tim Wiese gegenüber der Bild zu seinem „Engagement“ beim dort künstlich aufgepäppelten Bundesligisten zum Besten. „Elf Spiele und drei Jahre bezahlten Urlaub. Wer wünscht sich so eine Zeit nicht? Das war der beste Deal meines Lebens.“ Kolportiert wird, dass Wieses Jackpot etwa zehn Millionen Euro schwer war. Mit dem Betrag hätte man Messi sogar fast seine Steuernachzahlung erleichtern können – und macht damit nicht nur Flankengott Abramczik sprachlos.
Ein schönes (Fußball-)Wochenende wünscht Ihnen die Redaktion von portfolio institutionell.
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portfolio institutionell
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