Kirchennaher Versicherer mit strengerem Gelübde

Seit einigen Jahren legen die Versicherer im Raum der Kirchen (VRK) bei der Kapitalanlage die strengen Nachhaltigkeitskriterien der Evangelischen Kirche in Deutschland und der Deutschen Bischofskonferenz verbindlich zugrunde. Zugleich stuft sich das Unternehmen als ersten Versicherer im kirchlichen Markt ein, der klar definierte Nachhaltigkeitskriterien für die Kapitalanlage festgelegt hat. 

Wie das von Pfarrern am Ende des 19. Jahrhunderts gegründete Unternehmen berichtet, enthält dieser Filter ethische, soziale und ökologische Aspekte und wurde in Zusammenarbeit mit der Bank für Kirche und Caritas erstellt. Und an dieser Leitlinie schreitet die Entwicklung fürbass. 

In der Weiterentwicklung sind jetzt zusätzliche Ausschlusskriterien aufgenommen worden. Wie aus einer Pressemitteilung hervorgeht, will das in Kassel ansässige Versicherungsunternehmen keine Investitionen mehr in Unternehmen tätigen, die beim Fördern von Kraftwerkskohle, Ölsand und Ölschiefer beteiligt sind. Des Weiteren werden Unternehmen nicht mehr berücksichtigt, die in das Herstellen von genetisch veränderten Pflanzen und Saatgut investieren. 

Die Versicherer im Raum der Kirchen werden ab sofort auch kein Kapital mehr bei Finanzinstituten anlegen, wenn diese durch einen wesentlichen Teil ihrer Kreditaktivitäten die ausgeschlossenen Bereiche unterstützen oder daraus einen wesentlichen Ertrag erzielen. „Mit diesem konsequenten Weg sind wir der einzige Versicherer in Deutschland, der seinen Nachhaltigkeitsfilter auch bei Banken anwendet“, erläutert Vorstandssprecher Jürgen Mathuis. Hierzu werden in Zusammenarbeit mit der Bank für Kirche und Caritas Informationen aus Datenbanken von ökologisch, ethischen Rating-Gesellschaften analysiert und mit dem Nachhaltigkeitsfilter der VRK geprüft.

Die Versicherer im Raum der Kirchen sind nach eigener Darstellung für Menschen in Kirche, Diakonie, Caritas und Freier Wohlfahrtspflege der führende Anbieter für Vorsorgekonzepte und den Schutz im Alltag. Das Unternehmen zählt mehr als 500.000 Kunden mit circa 1,6 Millionen Verträgen. Das Gesamtvermögen wird auf vier Milliarden Euro beziffert.