Asset Manager
14. Dezember 2016

Amundi greift bei Pioneer Investments zu

Der französische Asset Manager Amundi hat sich mit der angeschlagenen italienischen Großbank Unicredit auf die Übernahme der Tochtergesellschaft Pioneer Investments verständigt. Kostenpunkt: 3,545 Milliarden Euro. Dadurch kann Amundi das verwaltete Vermögen um 222 Milliarden Euro steigern.

Die seit November 2015 börsennotierte französische Asset-Management-Gesellschaft Amundi setzt auf Wachstum durch Akquisitionen. Das von Crédit Agricole und der Société Générale im Januar 2010 ins Leben gerufene Unternehmen hatte seine Kassen durch den Börsengang prall gefüllt und damit die Weichen für die milliardenschwere Übernahme der traditionsreichen und profitableren Pioneer Investments gestellt. Während Amundi laut einer aktuellen Präsentation eine Net-Revenue-Marge (Nettoumsätze bezogen auf die durchschnittlichen Assets under Management) von 18 Basispunkten erwirtschaftet, schafft Pioneer 42 Basispunkte. Zusammengenommen ergibt sich eine Marge von 22 Basispunkten.  
Teil der geplanten Übernahme ist eine auf zehn Jahre angelegte strategische Partnerschaft mit Unicredit für den Vertrieb von Asset-Management-Produkten in Italien, Österreich und Deutschland. Mit der Akquisition baut Amundi die derzeit verwalteten Assets under Management auf globaler Ebene um 222 Milliarden auf 1,276 Billionen Euro aus. Damit ist Amundi einer der Platzhirsche in Europa und Marktführer im hoch kompetitiven und fragmentierten französischen Asset-Management-Markt. 
Amundi setzt für Pioneer ein Ergebnis-Multiple von 16,6 bezogen auf das für 2016 erwartete Nachsteuerergebnis von Pioneer in Höhe von 213 Millionen Euro an. Synergien sind in dieser Rechnung unberücksichtigt. Gleichwohl erhofft man sich im Zuge der Fusion jährliche Synergien in Höhe von 180 Millionen Euro. Die Vorsteuerkosten der Integration schätzt Amundi auf 190 Millionen Euro. Einen Teil der Übernahme muss Amundi durch eine Kapitalerhöhung finanzieren. Die Übernahme muss von den zuständigen Aufsichtsbehörden durchgewunken werden. Stand heute soll die Transaktion in der ersten Jahreshälfte 2017 abgeschlossen werden. 
Groß, größer, am größten: die Platzhirsche unter den Asset-Management-Häusern
Die Liste der weltweit größten Unternehmen im Asset Management wird mit großem Abstand angeführt von Blackrock (4.645 Milliarden US-Dollar). Laut Statista.com rangierten im Hinblick auf das verwaltete Vermögen die Vanguard Group (3.399 Milliarden US-Dollar) und State Street Global (2.245 Milliarden US-Dollar) zum Stichtag 31. Dezember 2015 auf Rang zwei und drei. Auf den weiteren Plätzen folgen Fidelity Investments (2.036 Milliarden US-Dollar), die Allianz-Group mit 1.926 Milliarden US-Dollar vor JP Morgan Chase, Bank of New York Mellon und der Axa-Group auf Platz acht. Dicht auf den Fersen sind ihnen die Capital Group, Goldman Sachs, Deutsche Bank und BNP Paribas. In dem Ranking rangiert Amundi Asset Management auf Platz 16 mit 985 Milliarden US-Dollar. 
Amundi springt nach eigener Lesart und auf der Basis der in Euro ausgewiesenen Assets under Management mit der Übernahme von Pioneer auf globaler Ebene von Platz elf auf Rang acht und rangiert nun hinter Blackrock, Vanguard, State Street, Fidelity, BNY Mellon, JP Morgan Asset Management und der Allianz-Tochter Pimco. Die Kombination aus Amundi und Pioneer reiht sich demnach noch vor der Capital Group, Prudential und L&G ein. 
portfolio institutionell newsflash 13.12.2016/Tobias Bürger
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