Lebensversicherer im neuen Rating-Verfahren
Der Branchendienst Map-Report hat sein Rating für Lebensversicherer modifiziert. Acht Unternehmen bekommen die Bestnote. Erfolgreichste Kapitalanlegerin war die Neue Bayerische Beamten-Lebensversicherung vor der Alten Leipziger.
Noch immer sind Lebens- und Rentenversicherungen die wichtigsten Elemente der privaten Vorsorge, auch wenn klassische Produkte mit Garantiezinsen zum Auslaufmodell geworden sind. Letzteres hat den Map-Report dazu bewogen, seine Rating-Methodik zu ändern. Aus dem bisherigen Langfrist-Rating (M-Rating) und dem Kurzfrist-Rating (P-Rating) wurde das „Klassik-Rating deutscher Lebensversicherer“.
Zugleich wurde die Rating-Methodik modifiziert. Bei allen Unternehmen werden jetzt im Vertragsteil die Vergangenheitsdaten über einen Zeitraum von bis zu 30 Jahren bewertet. Um den Einfluss von Schwankungen zu glätten, wurden im Bilanz- und Serviceteil für die vergangenen fünf Jahr Mittelwerte gebildet. Bewertet wurden die Bereiche „Vertrag“ mit vergangenheits- und zukunftsbezogenen Rechnungen (40 Prozent Anteil an der Gesamtwertung), die Bilanzkennzahlen (36 Prozent) sowie der Bereich „Service und Transparenz“ (24 Prozent). Maximal sind 100 Punkte möglich, ab 70 Punkten wurde die Höchstnote „ausgezeichnet“ vergeben.
Dieses Level erreichten mit der Europa Lebensversicherung, dem Debeka Lebensversicherungs-Verein, der WGV Lebensversicherung, der Huk-Coburg Lebensversicherung, der Allianz Lebensversicherungs, der Hannoverschen Lebensversicherung, der Cosmos Lebensversicherung und der Stuttgarter Lebensversicherung acht Unternehmen. Insgesamt konstatiert der Map-Report, dass die in der Vergangenheit mit „hervorragend“ bewerteten Unternehmen in der Regel auch nach der neuen Systematik die Bestwerte erzielen.
Sieger in der Bilanzwertung wurde die Alte Leipziger. Die erfolgreichsten Kapitalanleger waren die Neue Bayerische Beamten-Lebensversicherung, vor Alte Leipziger, Swiss Life, Axa und Allianz. Die Nettorendite der Kapitalanlagen betrug im Fünfjahres-Durchschnitt 4,52 Prozent, nach 4,46 Prozent im Vorjahres-Rating.
Die Niedrigzinsen hinterlassen ihre Spuren in den erreichten Ablaufleistungen von Kapitallebensversicherungen. Bei Laufzeiten über zwölf Jahre sank die Beitragsrendite von 2,76 Prozent auf 2,66 Prozent. Über 20 Jahre ging der Durchschnitt von 3,67 auf 3,62 Prozent zurück, über 30 Jahre von 4,55 auf 4,46 Prozent. Bei den garantierten Leistungen aus Hochrechnungen neuer Kapitallebensversicherungsverträge ist die durchschnittliche Rendite bei zwölfjährigen Renditen inzwischen negativ (minus 0,42 Prozent). Nur sieben von 29 Unternehmen garantieren eine Ablaufleistung oberhalb der eingezahlten Beiträge. Bei 20 Jahren Laufzeit ist die garantierte Durchschnittsrendite mit 0,03 Prozent marginal, auch über 30 Jahre beträgt sie magere 0,23 Prozent.
Bei Rentenversicherungen sieht es nicht viel besser aus. Für die Musterrechnung des Map-Report muss ein 63-jähriger Kunde mit 50.000 Euro Soforteinzahlung mindestens 89 Jahre alt werden, bis er seine eingezahlten Beiträge als Summe der monatlichen Rentenzahlungen wiedersieht. Ähnlich trostlos sieht es bei der aufgeschobenen Rente aus. Da dauert es knapp 27 Jahre, bis die über 20 Jahre eingezahlte Summe von 24.000 Euro mit den garantierten Monatsrenten wieder ausgezahlt wird. Fazit: Das lohnt nicht mehr!
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Zur Bestellung Map-Report 889portfolio institutionell newsflash 08.12.2016/Hans Pfeifer
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