Schwarzer Schwan
13. Oktober 2016
Smart parken für 1,5 Millionen
Kein Deal für die Löwen in der Vox-Höhle. Stattdessen fährt Porsche vor.
Welcher Großstädter kennt das nicht? Auf der Suche nach einem Parkplatz dreht man stundenlang seine Runden. Das ist heute noch genauso wie 1984, als Herbert Grönemeyer erstmals in „Mambo“ sang:
„Ich drehe schon seit Stunden hier so meine Runden.
Es trommeln die Motoren, es dröhnt in meinen Ohren.
Ich finde keinen Parkplatz! Ich komm‘ zu spät zu dir, mein Schatz!
Du sitzt bei Kaffee und Kuchen und ich muss weiter suchen.“
Damit Herbert Grönemeyer – und alle anderen – künftig nicht mehr zu spät kommen, haben vier ausgefuchste Kölner Jungunternehmer das Parken neu erfunden: Via App werden alle freien Parkplätze in den nächstliegenden Parkhäusern angezeigt, und mittels Funkkarte im Auto öffnet sich die Schranke. Lästiges Fenster öffnen, Ticket ziehen und später Kleingeld suchen entfällt. Gezahlt wird virtuell per Bankeinzug, Kreditkarte oder Paypal.
„Ich drehe schon seit Stunden hier so meine Runden.
Es trommeln die Motoren, es dröhnt in meinen Ohren.
Ich finde keinen Parkplatz! Ich komm‘ zu spät zu dir, mein Schatz!
Du sitzt bei Kaffee und Kuchen und ich muss weiter suchen.“
Damit Herbert Grönemeyer – und alle anderen – künftig nicht mehr zu spät kommen, haben vier ausgefuchste Kölner Jungunternehmer das Parken neu erfunden: Via App werden alle freien Parkplätze in den nächstliegenden Parkhäusern angezeigt, und mittels Funkkarte im Auto öffnet sich die Schranke. Lästiges Fenster öffnen, Ticket ziehen und später Kleingeld suchen entfällt. Gezahlt wird virtuell per Bankeinzug, Kreditkarte oder Paypal.
Die vier Tüftler verfolgen mit ihrem 2014 gegründeten Startup „Evopark“ große Ziele: Deutschlandweit soll das Zeitalter von papiernen Parktickets und Kleingeld beendet und das smarte Parkzeitalter eingeläutet werden. Nur das nötige Kapital für die deutschlandweite Expansion fehlte. Beschaffen wollten sich Sven Lackinger, Tobias Weiper, Marik Hermann und Maximilian Messing dieses in der „Höhle der Löwen“ bei Vox. Und dort hätten sie es auch bekommen.
Zwei der Löwen, die vermutlich so heißen, weil Löwenmännchen lieber die Weibchen arbeiten lassen, namentlich Carsten Maschmeyer und Frank Thelen, zeigten sich in der am vergangenen Dienstag ausgestrahlten Sendung bereit, gemeinsam 1,5 Millionen Euro in „digitalisierte Abstellvorgänge“ zu investieren. „Ich glaube sogar, dass das fast zu wenig ist, um den deutschen Markt zu besetzen“, so Internetunternehmer Thelen mit Blick auf den Kapitalbedarf. Sei’s drum. Es wäre das größte Investment in der Geschichte der Vox-Sendung gewesen. Doch der Deal scheiterte. Er scheiterte an der Frage: Was sind 1,5 Millionen Euro wert? Für die vier Jungunternehmer waren 16,1 Prozent Firmenanteile an Evopark die Schmerzgrenze. Mehr wollten sie nicht abtreten. Die Löwen hielten hingegen 25,1 Prozent – und damit ein Mitspracherecht – für angemessen. Eine zu große Diskrepanz in den Wertvorstellungen über 1,5 Millionen Euro. Und so schlugen die vier Kölner den Deal in den Wind und zogen ohne Millionengeschäft von dannen.
Porsche parkt ein
Bereut dürften sie den missglückten Pitch bei den Löwen, der bereits im Februar dieses Jahres aufgezeichnet wurde, allerdings nicht haben. Aufgrund einiger fehlgeschlagener Investments hat sich Carsten „Maschi“ Maschmeyer nämlich mittlerweile eine Reputation als Kontraindikator für Geschäftserfolg oder Anti-Midas erworben. Außerdem gewannen sie statt Maschmeyer und Kollege Thelen mit Porsche einen namhaften Investor. Wie ein Blick auf die Internetseite des Kölner Startups verrät, investierte die Porsche Digital GmbH, eine Tochter des Sportwagenbauers, einen siebenstelligen Betrag in das Unternehmen und hält eine Minderheitsbeteiligung. Genauere Angaben über die Höhe des Firmenanteils von Porsche machte Evopark nicht.
Für die Porsche Digital GmbH ist es das erste Investment nach der Gründung im Mai 2016. „Mehr Komfort, schneller, besser – es sind genau solche Ideen der digitalen Transformation, die uns faszinieren und die zu Porsche passen“, so Porsche-Vorstandsvorsitzender Oliver Blume. Für Porsche- und Audi-Fahrer brachte die Kooperation ein weiteres Schmankerl. Sie durften drei Monate lang in Parkhäusern von Evopark-Partnern die erste Stunde kostenlos parken. Bundesweit sind es inzwischen 19 Städte und 49 Parkhäuser, die bei Evopark an Bord sind.
Porsche parkt ein
Bereut dürften sie den missglückten Pitch bei den Löwen, der bereits im Februar dieses Jahres aufgezeichnet wurde, allerdings nicht haben. Aufgrund einiger fehlgeschlagener Investments hat sich Carsten „Maschi“ Maschmeyer nämlich mittlerweile eine Reputation als Kontraindikator für Geschäftserfolg oder Anti-Midas erworben. Außerdem gewannen sie statt Maschmeyer und Kollege Thelen mit Porsche einen namhaften Investor. Wie ein Blick auf die Internetseite des Kölner Startups verrät, investierte die Porsche Digital GmbH, eine Tochter des Sportwagenbauers, einen siebenstelligen Betrag in das Unternehmen und hält eine Minderheitsbeteiligung. Genauere Angaben über die Höhe des Firmenanteils von Porsche machte Evopark nicht.
Für die Porsche Digital GmbH ist es das erste Investment nach der Gründung im Mai 2016. „Mehr Komfort, schneller, besser – es sind genau solche Ideen der digitalen Transformation, die uns faszinieren und die zu Porsche passen“, so Porsche-Vorstandsvorsitzender Oliver Blume. Für Porsche- und Audi-Fahrer brachte die Kooperation ein weiteres Schmankerl. Sie durften drei Monate lang in Parkhäusern von Evopark-Partnern die erste Stunde kostenlos parken. Bundesweit sind es inzwischen 19 Städte und 49 Parkhäuser, die bei Evopark an Bord sind.
Aber ob problem- und bargeldloses Parken von Porschefahrern wirklich wertgeschätzt wird? In der analogen Welt wollen diese doch lieber etwas länger ihren Sportwagen in der Stadt vorführen. Gesucht wird dagegen meist folgendes: Porschefahrer ohne Porsche sucht Porschefahrerin ohne Porschefahrer.
In diesem Sinne wünscht Ihnen die Redaktion von portfolio ein schönes Wochenende und einen staufreien Start in die Herbstferien in manchen Bundesländern.
Autoren:
portfolio institutionell
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