Kurzfristige Langfristanleger verschenken Performance

Pensionsfonds sind langfristige Anleger – theoretisch. Praktisch kommt in der Regel jeder interne oder externe Asset Manager in Erklärungsnöte, der ein bis zwei Jahre seine Benchmark nicht schlägt. Dieses Kurzfristdenken ist wiederum zum Schaden von an der Börse gelisteten Unternehmen, die mit Blick auf ihre Quartalszahlen lieber weniger investieren als den Betrag, der langfristig betrachtet für die maximale Wertsteigerung sorgen würde. Dies schlägt sich umgekehrt wieder in Form von langfristig niedrigeren Renditen für Pensionsfonds nieder. Ein zweiter Punkt, der gegen eine effiziente Kapitalanlage spricht, ist der Trend zu passiven Investments, da hierbei das Füllhorn ohne Beachtung von Geschäftsmodell, Managementqualität und Bewertung über alle Unternehmen ausgeschüttet wird. Dabei können sich ironischerweise passive Investoren auf die Markteffizienzhypothese von Fama stützen. 

Die oben aufgeführten Gedanken brachte Jaap van Dam zu Papier, der die Investmentstrategie des holländischen Pensionsfondsdienstleisters PGGM verantwortet. „Etwas läuft bei der Nachfrage und dem Angebot von Kapital falsch“, so van Dam. Er argumentiert  hierbei auch damit, dass ein erhöhter Kohlendioxidausstoß kurzfristig zu einer Profitmaximierung führt, langfristig aber zu sozialen und ökonomischen Problemen. 

Andererseits verweist Jaap van Dam darauf, dass Pensionsfonds, Asset Manager und Unternehmen davon überzeugt sind, dass mehr als die derzeitige Performance möglich wäre, was wiederum Werte sowohl für die Anspruchsberechtigten als auch für die Gesellschaft schaffen würde. Dafür spricht, dass eine stark wachsende Anlegergruppe langfristig investiert. Als Beispiel führt van Dam das Joint Venture FCLT (Focusing Capital on the Long-Term) an, in dem sich Pensionsfonds, Unternehmen, Asset Manager, Consultants und auch PGGM zusammen-geschlossen haben. In den kommenden Jahren will FCLT das hinter langfristigen Investments stehende gedankliche Grundgerüst weiter ausbauen.
portfolio institutionell newsflash 14.09.2016/Patrick Eisele